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Weltweiter Ausbau der Erneuerbaren nimmt Fahrt auf
Die Internationale Energieagentur IEA hat ihre Prognose für die Jahre 2019 bis 2024 deutlich gesteigert

Um 50 Prozent, schätzt die Internationale Energieagentur (IEA), werde die Erzeugungskapazität für erneuerbaren Strom zwischen 2019 und 2024 steigen: von 2.502 Gigawatt (GW) auf 3.722 GW. Das schreibt die Organisation mit Sitz in Paris in ihrem Bericht „Renewables 2019“.

Damit erhöht die IEA ihre Prognose vom letzten Jahr um rund 14 Prozent. 57 Prozent der zusätzlichen 1.220 GE sollen demnach Photovoltaik-Anlagen sein, 25 Prozent On- und 3,6 Prozent Offshore-Windparks. Ein Zehntel der neuen Kapazität soll Wasserkraft nutzen und 3,4 Prozent Bioenergie.

Damit würden erneuerbare Energien in diesem Zeitraum doppelt so schnell wachsen wie die konventionelle Kapazität. Zum Vergleich: 2018 wuchs die erneuerbare Kapazität dreimal so schnell wie die konventionelle.

Bei dem von IEA prognostizierten Wachstum dürften die Erneuerbaren 2024 rund 40 Prozent der global installierten Erzeugungskapazität stellen. Die IEA schätzt, dass die damit rund 30 Prozent des globalen Stroms erzeugen werden.

Prognostiziertes Wachstum der Stromerzeugungskapazitäten aus Erneuerbaren Energien zwischen 2019 und 2024 nach Technologien

Quelle: IEA

Fallende Preise und bessere Gesetze

Als wichtigste Gründe für die geänderte Prognose gibt die IEA fallende Kosten und effektivere Gesetzesrahmen an, mit denen die Politik den Ausbau der Erneuerbaren fördert.

Insbesondere die Kosten von Photovoltaik dürften demnach weiter fallen – nach IEA-Annahmen um weitere 15 bis 35 Prozent in den nächsten fünf Jahren.  Aber auch in der Windkraftbranche – On- und Offshore – erwarten die Analysten fallende Kosten. Dank zunehmendem Wettbewerb müssten die Erzeuger diesen Vorteil in Form sinkender Preise an ihre Kunden weitergeben.

Vor allem die Aussichten für den Ausbau in der Europäischen Union haben sich verbessert. Geplante Ausschreibungen für neue Kapazitäten richten sich laut IEA nun stärker an den EU-Klimazielen für die Jahre 2020 und 2030 aus. Statt 124 GW (Prognose 2018) erwartet die IEA nun einen Zubau von 182 GW.

Dennoch, sagt die IEA, müsse das Tempo noch weiter steigen, um die langfristigen Klimaziele zu erreichen. Dafür müssten die Regierungen insbesondere drei Hürden aus dem Weg räumen: politische und regulatorische Ungewissheit, Investitionsrisiken gerade in Entwicklungsländern und die Integration der volatilen Quellen Wind und Sonne.

Der Solar-Boom kommt

Den größten Sprung werde die Solarenergie machen, genauer: die dezentrale Photovoltaik. Nach IEA-Prognosen wird sich deren weltweite Kapazität in den nächsten fünf Jahren auf 530 GW mehr als verdoppeln.

Dreiviertel dieser neuen PV-Kapazität erwarten die Analysten von industriell und gewerblich genutzten Anlagen: Diese seien nämlich lukrativer als jene auf Wohnhausdächern – zum einen, weil sie meist größer und damit, gemessen an der Leistung, preiswerter sind. Zum anderen, weil sie meist stärker ausgelastet seien.

Das Potenzial von dezentralem PV-Strom ist laut IEA enorm: Die Kosten für selbst produzierten PV-Strom lägen mancherorts bereits unter den Nettopreisen von Netzstrom. Langfristig sieht die IEA ein weltweites Potenzial von 10.000 GW dezentraler PV-Kapazität.

Die IEA hebt aber auch hervor, dass viele Länder neue Vergütungsregeln bräuchten, damit dezentrale PV-Anlagen weiter attraktiv bleiben. Gleichzeitig müssten genug Einnahmen übrigbleiben, um alle Nutzer gerecht in die Finanzierung der Stromnetze einzubinden.

Offshore-Wind holt auf

Trotz des erwarteten Solar-Booms, erwartet die IEA, dass auch 2024 gerade einmal fünf Prozent des Stroms aus Sonnenenergie stammen wird. Windenergie werde immerhin für sieben Prozent der Stromerzeugung sorgen. Denn auch die Windkraft-Kapazität werde weiterwachsen: um 57 Prozent auf 850 GW an Land und um fast 200 Prozent auf See: von 22 auf 65 GW. Wegen der höheren Auslastung werde die Offshore-Windkraft damit fast zehn Prozent der Windstromproduktion ausmachen.

Fast die Hälfte der neuen Offshore-Wind-Kapazität werde in der EU installiert, wo laut IEA Auktionen für niedrige Windstrom-Preise sorgen dürften. Unter den Ländern werde China Spitzenreiter sein mit 12,5 GW zusätzlicher Offshore-Kapazität. Gegen Ende der Betrachtungsperiode, erwartet die IEA, dürften auch in den USA und Taiwan die ersten Großanlagen auf See ans Netz gehen.

Elektrifizierung von Wärme und Transport

Das Wachstum bei der Erzeugung von erneuerbarem Strom dürfte laut IEA auch Auswirkungen auf die Sektoren Wärme und Transport haben. Allerdings nicht genug, um die Klimaziele zu erreichen. Im Wärmemarkt, nimmt die IEA an, werde die Nutzung von grünem Strom um 40 Prozent steigen.

Bezogen auf die weltweite Nutzung von Wärmeenergie, würde damit der Anteil erneuerbarer Energien insgesamt von zehn auf zwölf Prozent steigen. Damit blieben erneuerbare Wärmequellen aber weiterhin meilenweit hinter ihrem Potenzial zurück, sagt die IEA und plädiert für deutlich ambitioniertere Ziele und stärkere politische Unterstützung. Verglichen mit dem Transportsektor ist der Wärmesektor damit allerdings schon recht weit.

Gerade einmal 0,3 Prozent der verbrauchten Energie im Transportsektor kamen 2018 „aus der Steckdose“. Und auch, wenn die Nutzung von Strom bis 2024 um 70 Prozent steigt, wie die IEA annimmt, liegt der Anteil des elektrifizierten Verkehrs gerade einmal bei einem halben Prozent. Und weniger als ein Drittel dieses Strom werde laut IEA-Schätzung 2024 aus erneuerbaren Quellen stammen. Immerhin: Rechnet man grüne Kraftstoffe wie Biodiesel und Ethanol hinzu käme der Transportsektor 2024 demnach auf fünf Prozent erneuerbare Energie.

Bildnachweis: © IEA

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