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Deutscher Energieverbrauch auf Rekordtief
AGEB: Rückgang um acht Prozent im Vergleich zu 2022 erwartet. Insbesondere energieintensive Industrien für Einsparungen verantwortlich

In Deutschland wird für das Jahr 2023 ein deutlicher Rückgang beim Gesamtenergieverbrauch gerechnet. Laut aktuellen Prognosen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. (AGEB) wird eine Verringerung von etwa acht Prozent im Vergleich zu 2022 auf 10.784 Petajoule (PJ) erwartet.

Damit läge der Primärenergieverbrauch knapp 28 Prozent unter dem Höchststand von 14.905 PJ aus dem Jahr 1990. Für die Prognose untersuchten die Experten der AGEB die Zahlen aus den ersten neun Monaten des Jahres und verglichen sie mit dem Vorjahreszeitraum. Alles in allem schätzt die AGEB mit einer Abnahme der energiebedingten CO2-Emissionen von 10,7 Prozent.

Weniger fossiler Energieverbrauch in den ersten drei Quartalen

Für die Monate Januar bis September lag die Energienachfrage laut den vorläufigen Berechnungen bei 7.813 PJ, das sind etwa neun Prozent weniger als im Vergleichszeitraum. Insbesondere der Verbrauch von Energie aus fossilen Quellen hat abgenommen:

Entwicklung des Primärenergieverbrauchs, Januar bis September 2023

Veränderung in Prozent, Quelle: AGEB

Der Verbrauch von Mineralöl sank in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent, der von Erdgas um 7,2 Prozent. Die größte Verminderung ist in der Kernenergie zu sehen (minus 72 Prozent). Nach Abschaltung der letzten drei Kraftwerke Mitte April 2023 trägt sie nicht mehr zur Energieversorgung bei. Insgesamt wurde zudem in Deutschland deutlich weniger Kohle verbraucht als noch im vergangenen Jahr.

Der Verbrauch von Steinkohle sank demnach um 19,1 Prozent, der von Braunkohle sogar um 23,4 Prozent. Dies liegt in erster Linie an der Verringerung der Erzeugungskapazitäten durch den schrittweisen Kohleausstieg. Aber auch die ansteigende Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien, insbesondere der Windenergie, spielt hier eine Rolle.

Insgesamt stieg die Stromerzeugung aus Wind leicht an (+3 Prozent) während Solarenergie einen leichten Rückgang verzeichnete (Minus ein Prozent). Einen großen Zuwachs sah hingegen die Stromerzeugung aus Wasserkraft (14 Prozent). Biomasse jedoch, die laut den Experten etwa die Hälfte des gesamten Primärenergieverbrauchs der Erneuerbaren Energien ausmacht, lag im Vergleich unter dem Vorjahreswert (Minus drei Prozent).

Wichtigste Ursache: Sinkende Wirtschaftsleistung

Den Hauptgrund für den Rückgang sehen die Experten in der Entwicklung der wirtschaftlichen Leistung Deutschlands. Diese könnte 2023 um 0,5 Prozent zurückgehen. Insbesondere die energieintensiven Industrien haben ihre Produktionen zurückgefahren. Dieser Trend setzt sich aus dem Vorjahr fort.

Bereits 2022 lag der Energieverbrauch der deutschen Industrie 9,1 Prozent unter dem Vorjahreswert, so Berechnungen des Statistischen Bundesamtes. Der vorherrschende Grund: Hohe Energiepreise nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022.

Zwar sind die Preise 2023 wieder deutlich gesunken, noch liegen sie aber stark über dem Niveau von 2021. Dies regt sowohl die Industrie als auch private Haushalte weiterhin zu Einsparungen an, so die AGEB.

Zudem war die Witterung 2023 bisher wärmer als 2022, wodurch beispielsweise weniger geheizt werden musste. Die AGEB schätzt, dass etwa ein Fünftel der Verbrauchsminderungen dadurch zustande kamen.

Änderungen im deutschen Energiemix

Durch den generellen Rückgang des Energieverbrauchs ergeben sich Verschiebungen im Energiemix. Insgesamt konnten die Erneuerbaren und Mineralöl ihre Anteile am Energiemix erhöhen. Anders sieht es hingegen bei Stein- und Braunkohle aus. Aufgrund des verminderten Verbrauchs sinkt der Anteil von jeweils etwa zehn Prozent auf 8,5 Prozent für Braunkohle beziehungsweise 8,7 Prozent für Steinkohle. Kernenergie lieferte mit gerade mal ein Prozent nur noch einen geringen Beitrag.

Energiemix in Deutschland, 1.-3. Quartal 2023

In Prozent, Quelle: AGEB

Ein deutlicher Zuwachs lässt sich bei den sonstigen Energieträgern inklusive des Stromaustauschsaldos verzeichnen. Dieser bezeichnet die Differenz des Stromflusses aus beziehungsweise nach Deutschland. Da im zweiten Quartal aufgrund günstigerer Stromproduktion im Ausland mehr Strom importiert wurde, ist hier ein stärkerer Anstieg zu verzeichnen.

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