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ITER-Projekt: Erster Montage-Schritt für Testreaktor
Bei dem internationalen Forschungsprojekt ITER wird die Kernfusion als Energiequelle erforscht

Im südfranzösischen Cadarache ist diese Woche der medial viel beleuchtete Startschuss für den Bau des weltgrößten Fusionsreaktors „International Thermonuclear Experimental Reactor“ – kurz: ITER – gefallen. Es handelt sich um eine Pilotanlage, die erstmals Strom aus der Kernfusion produzieren soll. Beteiligt an dem Milliarden-Projekt sind neben der EU unter anderem die USA, Russland, China, Indien, Japan und Südkorea. Die Kosten werden auf mehr als 20 Milliarden Euro geschätzt, begonnen hatte der Bau 2010.

Das Ziel des ambitionierten Projekts: Energie umwandeln, so wie die Sonne es macht. In ihrem Inneren verschmelzen Wasserstoffatomkerne zu Heliumkernen, dabei wird Energie freigesetzt. Die sogenannte Kernfusion soll dann bei Temperaturen von bis zu 150 Millionen Grad Celsius auch im Reaktor passieren. Mit der Wärme könnte Wasserdampf erzeugt werden, der Turbinen antreibt. Das bedeutet: Der Reaktor soll Strom aus der Verschmelzung von Wasserstoff-Atomen erzeugen – und damit die Funktionsweise der Sonne imitieren.

Geplante Fertigstellung bis 2025

Am 28. Juli feierten Vertreter der beteiligten Nationen rund 60 Kilometer nordöstlich der französischen Hafenmetropole Marseille einen neuen Bauabschnitt. Der Festakt, bei dem unter anderem der französische Präsident Emmanuel Macron per Video live zugeschaltet war, galt dabei dem ersten Schritt bei der Montage des Tokamak-Fusionsreaktors.

Nach zehn Jahren Vorbereitung und Fertigung befinden sich seit Juli alle für den Reaktor benötigten wichtigen Teile vor Ort in Frankreich und können nun zusammengefügt werden. Der Aufbau sei wie ein riesiges 3D-Puzzle, das unter genauer Beachtung des Zeitplans zusammengesetzt werden müsse, erklärte ITER-Generaldirektor Bernard Bigot. Die Fertigstellung der Pilotanlage ist bis zum Jahr 2025 geplant, danach soll sie in Betrieb gehen.

Testreaktor zur Erforschung der Kernfusion

Die Experimentalanlage in Südfrankreich ist allerdings nur ein Testreaktor, mit dem die Forscher demonstrieren wollen, dass eine Stromerzeugung mithilfe der Kernfusion technisch überhaupt machbar und beherrschbar ist. Nach Plan soll ITER im Dezember 2025 sein erstes Plasma erzeugen – die Vorstufe und Voraussetzung zur Zündung der Kernfusion.

Prognosen zufolge wird es aber noch Jahrzehnte dauern, bis die Technologie so weit entwickelt ist, dass sie zur Deckung des Energiebedarfs eingesetzt werden kann. Ein auf dieser Technologie basierendes Kraftwerk wird vorrausichtlich nicht vor 2055 zu realisieren sein.

Die mediale Berichterstattung zum „Jahrhundertprojekt“ zeigt ein breit gefächertes Meinungsspektrum. Während Die Welt den Fortschritt in der Fusionstechnik als positives Zeichen wertet, hebt die taz in ihrem Artikel Montage von Fusionsreaktor beginnt die Kritik seitens der Grünen an dem Projekt hervor. Die Süddeutsche Zeitung beschreibt in ihrem Text Erste Montage-Etappe von Kernfusionsreaktor Iter beginnt die Pro- und Contra-Stimmen, die das internationale Forschungsprojekt begleiten: Während Befürworter sich von der Kernfusion eine so gut wie unerschöpfliche Energiequelle ohne Emissionen erhoffen, sehen Gegner den Bau als zu spät und kostenintensiv und kritisieren das Projekt als „teures Spielzeug.“

Bildnachweis: ITER

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