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Mehr CO2 trotz weniger Kohle
Zahlen von Umweltbundesamt und AG Energiebilanzen zeigen: Weniger Emissionen im Energiesektor, mehr im Verkehr

Der Energiebedarf steigt weltweit. Und mit ihm die CO2-Emissionen. Zuletzt auch in Deutschland wieder, obwohl der Anteil der Kohle am Strommix gesunken ist.

Deutschland braucht Energie. 2017 ist der Energiehunger sogar noch größer geworden. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) verzeichnet einen Verbrauchsanstieg um 0,8 Prozent. Hauptursachen sind demnach das starke Wirtschaftswachstum allgemein, der kräftige Anstieg im produzierenden Gewerbe im Besonderen sowie die – gegenüber dem Vorjahr allerdings abgeschwächte – Bevölkerungszunahme.

Weltweit steigt die Energienachfrage

Damit liegt Deutschland im weltweiten Trend. Die Internationale Energieagentur (IEA) mit Sitz in Paris hat 2017 einen Anstieg der globalen Energienachfrage um 2,1 Prozent ermittelt. Hauptgrund ist auch hier das Wirtschaftswachstum. Eine Folge des Booms: Die weltweiten CO2-Emissionen sind laut IEA erstmals seit drei Jahren wieder gestiegen.

Deutschland ist auch da keine Ausnahme. Obwohl der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung um satte 15 Prozent gestiegen ist. Obwohl der Anteil der Kohle gesunken ist: der Steinkohle um 17,5 Prozent, der Braunkohle um 1,4 Prozent. Und obwohl 2017 die spezifischen CO2-Emissionen der Stromerzeugungsanlagen für die allgemeine Versorgung gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent zurückgegangen sind – eben weil erneuerbaren Energien mehr geliefert haben, die Gaskraftwerke stärker ausgelastet waren und die Erzeugung aus Steinkohlekraftwerken zurückgegangen ist.

Mineralöl wichtigster Energieträger in Deutschland

Wie passt das zusammen? Die Antworten gibt die AGEB: „Während im Energiesektor die Emissionen schon das vierte Jahr in Folge rückläufig sind, bleiben die Endenergiesektoren – allen voran der Verkehr – weit hinter den Zielen zurück.“

Kein Wunder also, dass Mineralöl mit 35 Prozent nach wie vor der mit Abstand wichtigste Primärenergieträger in Deutschland ist, gefolgt von Erdgas, dessen Anteil auf 24 Prozent gestiegen ist. Einen „beträchtlichen Handlungsbedarf“ sieht die AGEB aber nicht nur im Verkehr, sondern auch im Gebäudebereich. In beiden Sektoren seien nach wie vor keine Minderungstendenzen zu erkennen. Auch die IEA erkennt in ihrem Bericht, dass sich „die Verbesserung der weltweiten Energieeffizienz“ dramatisch verlangsamen.

Umweltbundesamt: Rückgang der CO2-Emission im Energiebereich

Die Erkenntnisse der Studien untermauert das Umweltbundesamt (UBA) mit aktuellen Zahlen: Demnach ist der CO2-Ausstoß im Verkehr 2017 um 3,8 Millionen Tonnen, das sind 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Auch hier spiegelt sich das Wirtschaftswachstum wider: Es fahren immer mehr Autos auf Deutschlands Straßen, immer mehr Lastwagen transportieren immer mehr Waren.

Wer nachhaltig Kohlendioxid reduzieren möchte, muss das Thema Energie in seiner Gesamtheit und sektorenübergreifend betrachten. Alexander Nolden, Leiter Energiepolitik bei RWE

Anders als die internationale Energieagentur IEA geht das UBA jedoch insgesamt von einem marginalen Rückgang der CO2-Emissionen in Deutschland um 0,1 Prozent aus. Im Energiebereich sei der Rückgang deutlich, bei Verkehr und Industrie gebe es dagegen einen Anstieg. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) resümiert daher: „Beim Ausbau der erneuerbaren Energien haben wir bereits viel erreicht.“ Im Verkehrsbereich gehe die Entwicklung noch immer in die falsche Richtung. Schulzes Fazit: „Für Klimaschutz und saubere Luft brauchen wir eine grundlegende Verkehrswende.“

„Das alles zeigt, wie wichtig es beim Thema Klimaschutz ist, nicht nur isoliert auf Stromerzeugung und speziell die Braunkohle zu schauen“, sagt Alexander Nolden, Leiter Energiepolitik bei RWE. „Wer nachhaltig Kohlendioxid reduzieren möchte, muss das Thema Energie in seiner Gesamtheit und sektorenübergreifend betrachten.“ Der Reduktionspfad der Braunkohle ist hinlänglich bekannt: RWE wird bis 2030 die CO2-Emissionen dort um 40 bis 50 Prozent senken.

Bildnachweis: EddieCloud, shutterstock.com

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