Wind- und Solaranlagen in Großbritannien
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Verhaltene Reaktion auf „Powering-up Britain“-Paket
Energie-, Industrie- und Umweltverbände sagen, der Vorschlag enthalte wichtige Neuerungen, greife aber zu kurz
  • 160 Millionen Pfund für die Hafeninfrastruktur schwimmender Windkraftanlagen beschlossen
  • Neue Strategie für die Solarenergie soll entwickelt werden
  • Viking-CCS-Projekte werden für die Track-2-Entwicklung bevorzugt

Die britische Regierung stellte Ende März ihr „Powering-up Britain„-Paket (Link in Englisch) vor. Es enthält eine Reihe von Dokumenten – unter anderem einen „Energy Security Plan“ (Energiesicherheits-Plan) und einen „Net Zero Growth“-Plan (Netto-Nullwachstums-Plan). Mit diesen Papieren werden größtenteils die bestehenden und im Gesetzgebungsverfahren befindlichen Maßnahmen der Regierung bekräftigt, darunter das derzeitige Energiegesetz.

Zu den Neuerungen gehört ein Investitionsprogramm für die Fertigung schwimmender Offshore-Windkraftanlagen. Das Programm soll das von der Regierung angestrebte Ziel von fünf Gigawatt (GW) schwimmender Windkraftkapazität bis 2030 unterstützen. Zur Förderung von Investitionen in die Hafeninfrastruktur, die für den Bau schwimmender Windparks erforderlich ist, sollen dafür Zuschüsse in Höhe von 160 Mio. Pfund bereitgestellt werden.

Zusätzlich wird das Department for Energy Security and Net Zero (DESNZ) die im Skidmore-Bericht (Link in Englisch) empfohlenen Vorschläge zur Beschleunigung des Solarenergie-Ausbaus umsetzen, um die angestrebten 70 GW Solarstrom bis 2030 zu erreichen. Der Skidmore-Bericht ist eine unabhängige Analyse der Fortschritte des Vereinigten Königreichs auf dem Weg zum Ziel einer kohlenstofffreien Energieversorgung (Net Zero).

Im Hinblick auf Kohlenstoffabscheidung, -nutzung und -speicherung (CCUS) bestätigte das DESNZ, dass zwei Projekte, Acorn in Aberdeenshire und Viking in der Region Humber, derzeit für die Auswahl im Rahmen von Track-2 des CCUS-Clusterverfahrens präferiert werden. Für Track-1 sind bereits zwei Projekte ausgewählt worden.

Track-2 bezieht sich auf die CO2-Abscheidung nach der Quelle. Heißt: Hier wird das CO2 aus der Luft oder aus anderen industriellen Prozessen abgeschieden, u.a. durch die Direct Air Capture (DAC) -Technologie. In Track-1 wird das CO2 hingegen direkt an der Quelle abgeschieden, beispielsweise während des Verbrennungsprozess von Kraftwerken.

RWE ist im Dezember eine Partnerschaft mit Harbour Energy (Link in Englisch), dem Entwickler von Viking CCS, eingegangen. Das Energieunternehmen sucht nach innovativen Wegen zur Dekarbonisierung seiner gasbetriebenen Stromerzeugung in Großbritannien.

Neue nationale Regierungserklärungen veröffentlicht

Die Regierung hat auch aktualisierte „National Policy Statements“ (NSPs) (Nationale strategische Erklärungen) veröffentlicht, die in eine neue Anhörungsphase eintreten werden, bevor sie beschlossen und als Gesetz verabschiedet werden.

Die Regierung betont, dass ein dringender und erheblicher Bedarf an neuen, landesweiten Infrastrukturen für Offshore-Windkraftanlagen und den damit verbundenen Netzinvestitionen bestehe. Man erwarte, dass dieser Bedarf die Genehmigung wichtiger Projekte beschleunigen werde. Gestützt wird dies durch ein neues Paket zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit von Offshore-Windkraftanlagen. Auch die NSPs wurden dahingehend überarbeitet, dass der Übergang zu einem zentralisierten strategischen Netzplanungskonzept sowohl für On- als auch für Offshore-Windparks ermöglicht wird.

Verhaltene Reaktionen auf „Powering-up Britain“

Das Maßnahmenpaket „Powering-up Britain“ wurde weitestgehend wohlwollend aufgenommen, doch wird es allgemein als nicht umfassend genug erachtet. Hinsichtlich der Fördermittel in Höhe von 160 Millionen Pfund für Hafenanlagen wies Ana Musat, Geschäftsführerin für Strategiefragen bei RenewableUK, darauf hin, dass die Taskforce für schwimmende Offshore-Windkraftanlagen (Link in Englisch) einen Bedarf von vier Milliarden Pfund an Hafeninvestitionen bis zum Ende des Jahrzehnts für die massenhafte Einführung schwimmender Windräder ermittelt habe.

Während der Entwicklungsplan für Solarenergie von den Branchenverbänden begrüßt wurde, wurde kein solcher Plan für Onshore-Windkraftanlagen vorgestellt. Das Vereinigte Königreich hat in den letzten vier Jahren weniger als ein GW an neuen Windkraftkapazitäten an Land zugebaut. Die „National Infrastructure Commission“ (NIC) veröffentlichte im April einen Bericht unter dem Titel „Delivering net zero, climate resilience and growth“ (Erreichen von Netto-Null, Klimabeständigkeit und Wachstum, Link in Englisch). Darin wird empfohlen, die Planungsvorschriften für Onshore-Windkraftanlagen in England wieder mit anderen Formen der Energieinfrastruktur in Einklang zu bringen.

Eine Reihe von Industriegruppen, Verbänden für Erneuerbare Energien und Umweltorganisationen argumentierte, dass ein größerer Schwerpunkt auf die Umsetzung gelegt und mehr Unterstützung für Investitionen in grüne Technologien geleistet werden müsse. Dies gelte sowohl auf nationaler Ebene als auch für die erforderlichen Lieferketten, um die Netto-Null-Emissionsziele der Regierung rechtzeitig zu erreichen.

Tom Glover, Vorsitzender von RWE UK, fasst die Reaktionen zusammen (Link in Englisch): „Es gab einige erfreuliche Ankündigungen, doch das Maßnahmenpaket ist nicht so ambitioniert, wie es eigentlich erforderlich wäre.“

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