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Seitenblick Klimaschutz
Video-Streaming kostet weniger Energie als angenommen
Obwohl die Datenmengen sich weltweit vervielfacht haben, brauchen Rechenzentren kaum mehr Strom als früher

Eine Zeit lang schien es, als könnte sich neben „Flugscham“ das Wort „Streaming-Scham“ etablieren. Unter anderem die Studien des französischen Think-Tanks „The Shift-Project“ hatte dazu beigetragen, dass Medien von immensen Mengen Treibhausgasen berichteten, die durch die Nutzung des Internets freigesetzt würden. Am CO2-intensivsten sei demnach das Streaming, also die Echtzeitübertragung von Videos, Filmen und Serien in HD-Qualität. Auch der en:former hat darüber berichtet.

Nun haben vier Forscher aus den USA den Stromverbrauch neu berechnet und kommen zu einem ganz anderen Ergebnis. Demnach haben die gewaltigen Effizienzsteigerungen der Branche den exponentiellen Anstieg der Datennutzung nahezu vollständig kompensiert: „Zwischen 2010 und 2018 sei die Anzahl der Server weltweit um das 26-fache gestiegen, und auch der Datenverkehr hätte um das 6,5-fache zugenommen“, zitiert das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ die Studienergebnisse. „Im gleichen Zeitraum stieg der Energieverbrauch jedoch kaum – insgesamt nur um etwa sechs Prozent.“

Bedenkt man nun noch, dass Internetgiganten wie Amazon, Facebook und Google die Emissionen ihres Hauseigenen Stromverbrauchs sehr niedrig halten, indem sie nachhaltig erzeugten Strom nutzen, dürfte die Treibhausgasbilanz einiger Stunden im Internet deutlich günstiger ausfallen als seinerzeit eine Fahrt zur Videothek.

Bildnachweis: pixinoo, shutterstock.com

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