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1,7-mal mehr Investitionen in Erneuerbare als in fossile Energien
Laut IEA steigen die Investitionen in Erneuerbare. Um bis 2050 das Netto-Null-Emissionsziel zu erreichen, reiche das aber nicht
  • Investitionen in Erneuerbare Energien werden 2023 voraussichtlich 1,7 Billionen Dollar übersteigen
  • Ausgaben steigen vor allem in Industrieländern und China
  • Investitionen in fossile Brennstoffe stiegen in den Jahren 2021 sowie 2022 und werden wohl auch 2023 zunehmen

Das Jahr 2022 war ein turbulentes Jahr für Energieinvestitionen, wie aus dem kürzlich veröffentlichten World Energy Investment Report 2023 (Link in Englisch) der Internationalen Energieagentur (IEA) hervorgeht.

Zahlreiche Länder, vor allem Entwicklungsländer, haben dadurch 2023 weniger Mittel zur Verfügung, um die Energiewende zu beschleunigen, so die Agentur weiter. Die Gründe dafür seien vielfältig: gestiegene Anforderungen an die Energiesicherheit infolge der Ukraine-Krise, extreme Wetterereignisse, die steigende Inflation und andere Belastungen für die Versorgungsketten.

Gleichwohl gibt es auch gute Nachrichten von der IEA. Die Investitionen in Erneuerbare Energien steigen laut der Studie seit 2020 weltweit kontinuierlich. Wurden 2019 noch knapp über 1.200 Milliarden Dollar investiert, prognostizieren die Experten für das Jahr 2023 eine Steigerung auf über 1.700 Milliarden US-Dollar.

Gleichzeitig stellt die IEA fest, dass die Ausgaben für fossile Brennstoffe ebenfalls steigen. Der Grund: Die hohen Preise für fossile Brennstoffe hätten einigen Unternehmen Gewinne beschert, sodass diese ihre Investitionen erhöht hätten, um insbesondere die Bedenken hinsichtlich der Versorgungssicherheit auszuräumen.

Im Zuge der Covid-19-Pandemie waren die Investitionen in fossile Brennstoffe im Jahr 2020 drastisch zurückgegangen. Seither liegen sie laut der Studie jedes Jahr knapp unter dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Dennoch stiegen sie kontinuierlich an, wenn auch deutlich geringer als die Ausgaben für Erneuerbare Energien.

Globale Energieinvestitionen in Erneuerbare Energien und in fossile Brennstoffe, 2015-2023

in Mrd. US-Dollar, Quelle: IEA

Gleichgewicht zugunsten Erneuerbarer verschoben

Laut Angaben der IEA werden die Investitionen in Erneuerbare 2023 voraussichtlich um 24 Prozent gegenüber 2021 steigen, während die Investitionen in fossile Brennstoffe um 15 Prozent zunehmen werden. Das Verhältnis der Ausgaben habe sich im Vergleich zu vor fünf Jahren verschoben: Für jeden ausgegebenen Dollar für fossile Brennstoffe werden demnach nun 1,7 Dollar in Erneuerbare investiert, im Gegensatz zu einem Verhältnis von 1,1 vor fünf Jahren.

Der Bericht zeigt auch, dass die Öl- und Gasunternehmen weniger in neue Förderungen investieren und mehr als die Hälfte ihrer Ausgaben für die Rückzahlung von Schulden, die Erhöhung von Dividenden und Aktienrückkäufe aufwenden. Nur ein Bruchteil werde für umweltfreundliche Technologien verwendet. Eine Ausnahme bildeten die großen europäischen Öl- und Gasunternehmen, wo der Anteil höher sei.

Elektrifizierung auf dem Vormarsch

Besser sieht es im Energiesektor aus: Dort steigen die Investitionen in Erneuerbare, Netze und Speicher laut den Experten stark und die Investitionen in fossile Brennstoffe stagnieren.

So sei es logisch, dass auch Investitionen in die Elektrifizierung für den Endverbrauch deutlich anstiegen. Es wird erwartet, dass die Ausgaben in die Energieeffizienz nach zwei Jahren des Aufwärtstrends 2023 zurückgehen werden.

Die Daten der IEA weisen darauf hin, dass die Energiewende von Stromversorgern wie RWE sowie von Übertragungs- und Verteilungsunternehmen vorangetrieben wird. Durch die zunehmende Elektrifizierung verlagere sich die Energienachfrage allmählich von fossilen Brennstoffen auf strombetriebene, umweltfreundlichere Quellen.

Die IEA rechnet damit, dass 2023 fast 90 Prozent der Gesamtinvestitionen in die Stromerzeugung auf Investitionen in emissionsarme Energien entfallen werden.

Herausforderungen der Energiewende

Der Bericht stellt auch zahlreiche Herausforderungen dar, mit denen im Zuge der Energiewende umzugehen sei. Auch wenn die Betriebskosten niedrig seien, hätten sich steigende Zinssätze und höhere Rohstoffkosten bemerkbar gemacht. Denn Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien setzten viel Kapital voraus. Demzufolge wirkten sich höhere Kreditkosten wahrscheinlich negativ auf die Summen aus, die in Innovationen im Bereich der umweltfreundlichen Energietechnologie gesteckt werden.

Die IEA betont, dass die wichtigsten Technologien, namentlich Solar- und Windenergie sowie Speicher und Batterien für Elektrofahrzeuge, nach wie vor wettbewerbsfähig blieben, obwohl die Kosten für Erneuerbare im Jahr 2022 in allen Bereichen gestiegen seien.

Die globale Energiewende bliebe jedoch sehr ungleichmäßig. Führend bei Investitionen in die Energiewende seien vor allem Industrieländer und China. Auf sie entfielen seit 2021 zusammen mehr als 90 Prozent des Investitionszuwachses, was laut IEA den Anstieg der Gesamtinvestitionen in Erneuerbare in diesem Zeitraum im gesamten Rest der Welt übersteigt.

Abgesehen von den Industriestaaten und China gibt es auch einige Ausnahmen, wie die Studie zeigt. So stellten Indien, Brasilien sowie einige Länder im Nahen Osten wie der Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate positive Beispiele für den Fortschritt in der Energiewende dar.

Ein großes Problem bleibe gerade in Entwicklungsländern aber die Beschränkung der Verteilnetze, auch wenn es eine steigende Tendenz beim Netzausbau gebe. Dennoch entfalle ein Großteil der globalen Ausgaben in die Netzinfrastruktur wie schon in den Vorjahren auf Industrieländer und China – insgesamt 80 Prozent.

Eine weitere Hürde sieht die IEA bei Investitionen in kritische Mineralien. Es existiere eine „weit verbreitete Sorge“, dass diese die Produktion und den Einsatz umweltfreundlicher Energie einschränken könnten.

Auch wenn Fortschritte erzielt werden, lässt sich abschließend sagen, dass die Gesamtinvestitionen in Erneuerbare dem Bericht zufolge noch erheblich gesteigert werden müssten. Bei der derzeitigen Entwicklung würden die Investitionen bis 2030 auf etwa 2,2 Billionen USD pro Jahr ansteigen. Im „Announced Pledges Scenario“ (Link in Englisch) der IEA könnte dieser Betrag auf 3,3 Billionen Dollar ansteigen.

Um jedoch dem ehrgeizigen „Netto-Null-Emissionen“-Szenario (Link in Englisch) zu entsprechen, müssten die Investitionen in Erneuerbare Energien bis 2030 4,6 Billionen Dollar erreichen.

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