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DNV: Strombedarf wird sich bis 2050 verdoppeln
Elektrifizierung schreitet voran, der Strommix wird grüner: Studie skizziert Entwicklung des Energiesystems bis Mitte des Jahrhunderts

Die Nachfrage nach Primärenergie wird weltweit bis 2050 zurückgehen, die nach Strom wird sich hingegen verdoppeln. Um diesen enormen Mehrbedarf decken zu können, werden die Erneuerbaren massiv ausgebaut: Die installierte Kapazität der Solaranlagen wird bis Mitte des Jahrhunderts um das 22-fache wachsen, die der Windkraftanlagen um das neunfache.

Diese Vorhersagen gehen aus dem aktuellem „Energy Transition Outlook“ des Beratungsunternehmens DNV hervor.

In der sechsten Ausgabe der Studie sind die Autoren erstmals zuversichtlich, dass 2050 mehr als die Hälfte der Primärenergie aus nicht-fossilen Quellen stammen wird. Insbesondere die Entwicklungen im Großraum China, in Nordamerika und Europa werden demnach die Energiewende vorantreiben.

Günstiger grüner Strom treibt Elektrifizierung an

In dem Modell zur Entwicklung des globalen Energiesystems skizziert der DNV vor allem eine entscheidende Trendwende: Während die Weltwirtschaft in den kommenden 30 Jahren weiter wachsen wird, wird der Primärenergieverbrauch abnehmen. Die Experten erwarten, dass die Kosten für Solar- und Windenergie rapide sinken werden und ihr Anteil am Strommix steigen wird. Dadurch lohne es sich, viele Anwendungen zu elektrifizieren. In Zahlen könnte das bedeuten, dass der Anteil von Strom am Endenergieverbrauch von 19 Prozent im Jahr 2021 auf 36 Prozent im Jahr 2050 ansteigt.

Weltweite Primärenergieversorgung nach Energieträger 2020 bis 2050

in EJ/Jahr, Quelle: DNV

Gleichzeitig wird der globale Strommix voraussichtlich deutlich grüner: Derzeit haben Wind- und Solarenergie einen Anteil von elf Prozent, 2050 könnten es fast 70 Prozent sein. Im Zuge der umfassenden Elektrifizierung und des Ausbaus der Erneuerbaren werden laut DNV hohe Investitionen in die Infrastruktur benötigt. Die Leitungskilometer der Übertragungsnetze müssten demnach von derzeit gut sechs Millionen auf 18,5 Millionen ausgebaut werden. In den 2030er-Jahren würden dazu 500 Milliarden US-Dollar jährlich benötigt, danach bis zu einer Billion. Zum Vergleich: 2020 wurden 270 Milliarden investiert.

Hohe Investitionen in Wasserstoff-Technologien notwendig

Enormen Investitionsbedarf sehen die Autoren auch im Bereich Wasserstoff. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müssten der Brennstoff und seine Derivate – zum Beispiel Ammoniak – bis Mitte des Jahrhunderts rund 15 Prozent des Energiebedarfs decken. Sie erwarten, dass die Nachfrage exponentiell auf über 250 Megatonnen pro Jahr steigen wird. Das erfordere Ausgaben von über 700 Milliarden US-Dollar in Produktionsanlagen, Pipelines sowie Bau und Betrieb von Ammoniak-Terminals.

Politik in Nordamerika und Europa setzt Zeichen

Nicht zuletzt aufgrund der kürzlich verabschiedeten Programme zur Beschleunigung der Energiewende – Inflation Reduction Act und RePowerEU – sieht DNV Nordamerika und Europa sowohl bei der Elektrifizierung als auch beim Erneuerbaren-Ausbau weit vorne.

Für beide Regionen prognostizieren die Experten einen deutlichen Rückgang des Endenergiebedarfs bei einer Verdopplung des Anteils der Elektrizität am Energiemix. In den USA und Kanada könnten Onshore-Wind- und Solaranlagen 2050 mit 32 beziehungsweise 27 Prozent den meisten Strom produzieren. Die installierte Kapazität müsste dazu auf 2.800 Gigawatt ansteigen. In Europa wird voraussichtlich die Windkraft mit 48 Prozent die wichtigste Stromquelle sein – das wäre der höchste Anteil aller zehn betrachteten Regionen.

Der Großraum China wird laut des Ausblicks den höchsten Elektrifizierungsgrad erreichen: 46 Prozent des Energiebedarfs könnten Mitte des Jahrhunderts mit Strom gedeckt werden (Europa: 43 Prozent, Nordamerika: 40 Prozent). Davon kämen bis zu 39 Prozent aus Windkraft- und 38 Prozent aus Solaranlagen.

Pariser Klimaziele noch nicht überall in Sicht

Aber reicht das, um das Pariser Netto-Null-Emissionsziel für 2050 zu erreichen? Zum ersten Mal befasst sich die Studie auch mit dieser Frage. Das Fazit ist durchwachsen: Auf Basis der aktuellen Entwicklungen sei es „für einige Sektoren, einige Regionen und einige Länder“ realistisch, die Emissionen bilanziell auf null zu senken. Insgesamt rechnen die Autoren jedoch damit, dass Mitte des Jahrhunderts noch mehr als 22 Gigatonnen CO2 emittiert werden. Nur bei einem konsequenten Umstieg auf klimafreundliche Technologien in allen Bereichen bleibe das 1,5-Grad-Ziel weiter in Sicht.

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