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Erneuerbaren-Zubau steigt 2023 weltweit stark an
IEA-Studie: Solarenergie führt den Ausbau an, Windkraftausbau steht vor Herausforderungen
  • Fast die Hälfte der neuen Solaranlagen sind Kleinanlagen für Privathaushalte oder kommerzielle Anwendung
  • 2022 gingen weniger neue Windkraftanlagen ans Netz. Erholung für 2023 erwartet
  • Produktionskapazitäten für Solaranlagen wachsen im Einklang mit Szenarien für Netto-Null bis 2050, doch beim Ausbau der Windkraft gibt es Hindernisse

Nur kurze Zeit nach ihrem „World Energy Investment Report“, der für das Jahr 2023 Ausgaben von 1,7 Billionen Dollar für Erneuerbare Energien prognostiziert, veröffentlicht die Internationale Energieagentur (IEA) einen neuen Bericht: das Renewable Energy Market Update (Link in Englisch).

Laut der Studie expandiert die Solarenergie aktuell besonders stark. Der Erneuerbaren-Zubau erreichte demnach im Jahr 2022 insgesamt ein Plus von 13 Prozent beziehungsweise fast 340 Gigawatt (GW) – ein neuer Rekordwert. Die Solarenergie alleine hatte einen Anteil von 220 GW. 85 Prozent der neuen Solarkapazitäten wurden in Europa und China installiert.

Auf dem zweiten Platz sieht der Bericht die Wasserkraft: Vor allem in Asien wurden zahlreiche Großprojekte fertiggestellt. Die Windenergie lag laut IEA nur an dritter Stelle. Der Zubau sei im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent zurückgegangen.

Starke Prognosen für 2023

Den Prognosen zufolge lassen sich auch in den Jahren 2023 und 2024 neue Rekordwerte erwarten. Wobei die Solarenergie weiter der treibende Energieträger sein werde. So erwarten die Experten für 2023 einen Zubau an Erneuerbaren in einer Größenordnung von über 440 GW, 65 Prozent der neuen Kapazitäten werden demnach auf Solaranlagen entfallen.

Trotz steigender Kosten bleiben Wind- und Sonnenenergie auch in den kommenden Jahren die wettbewerbsfähigsten Optionen, so die IEA. Fast die Hälfte des Solarenergie-Zubaus werde aus kleinen privaten und gewerblichen Anlagen stammen. Außerdem wird erwartet, dass die Onshore-Windkraft nach zwei Jahren des Rückgangs im Jahr 2023 um 70 Prozent ansteigen und 107 GW neue Kapazitäten beisteuern wird, was einen neuen Rekord darstellen würde.

Gefördert wurde das Wachstum durch die anhaltende Sorge um die Versorgungssicherheit und die zunehmende politische Unterstützung für Erneuerbare Energien. Diese Faktoren wögen die Auswirkungen von Lieferkettenbeschränkungen und höheren Zinssätzen auf. Auch wenn insbesondere der Windenergiesektor mit einigen spezifischen Herausforderungen konfrontiert werde.

Herausforderungen für die Windenergie

Während die Solarenergie einen Aufschwung auf mehreren Märkten erlebe, gestalten sich die Aussichten der Windenergie eher gemischt, so der Bericht. Und das trotz eines starken erwarteten Wachstums im Bereich der Onshore-Kapazitäten im Jahr 2023.

Der erwartete Aufschwung dürfte vor allem von Onshore-Projekten in China ausgehen, die zuvor durch Covid-19-Einschränkungen verzögert wurden. Die Experten erwarten, dass diese nun wieder aufgenommen werden. Auch Europa und die USA sahen sich zuletzt mit Lieferkettenproblemen konfrontiert, die viele Projekte verlangsamten und bis ins Jahr 2023 verzögerten.

Der Ausbau der Offshore-Windenergie litt unterdessen darunter, dass sich 2022 nur wenige Projekte außerhalb Chinas im Bau befanden. Für 2023 wird erwartet, dass der Zubau gegenüber dem Vorjahr um fast 50 Prozent ansteigen, aber dennoch unter dem weltweiten Rekordniveau bleiben wird.

Für 2024 prognostizieren die Experten hingegen einen Rückgang des Zubaus von Windrädern außerhalb von China. Ihre Prognose fußt auf verschiedenen Faktoren: Unterzeichnete Auktionen, verzögerte Genehmigungen und Einschränkungen bei der Aufstellung von Turbinen bremsen demnach das Wachstum in Europa. In den USA werde die Kürzung des Production Tax Credit (PTC) zu einer Verlangsamung des Zubaus führen.

Weitere Herausforderungen für den Windenergie-Ausbaus fänden sich außerdem im Bereich der Lieferketten: Während die weltweite Produktionskapazität für Photovoltaik im Jahr 2024 laut IEA-Schätzungen fast 1.000 GW erreichen wird, was den jährlichen Bedarf im Netto-Null-Szenario bis 2050 decke, expandiere die Produktion von Anlagenteilen für Windräder langsamer. Das könnte es erschweren, mit der wachsenden Nachfrage bis 2030 Schritt zu halten, so der Bericht.

Ukraine-Krise beschleunigt Erneuerbaren-Einsatz

In Europa stellen neue Stromkapazitäten aus Erneuerbaren Energien ein wichtiges Instrument dar, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. In Folge der politischen Veränderungen, die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöst wurden, haben die Experten der IEA ihre Prognosen für den Zubau Erneuerbarer Energien in der Region in den Jahren 2023 und 2024 um 40 Prozent nach oben korrigiert. Fast drei Viertel davon könnten auf kleine Solaranlagen entfallen. Da durch die Gasknappheit die Strompreise angestiegen sind, seien diese zunehmend wettbewerbsfähiger geworden.

Europa gehe außerdem eines der größten Hindernisse der Energiewende an: langsame Genehmigungsverfahren. Laut der Agentur haben die europäischen Regierungen in den vergangenen 18 Monaten mehr politische und regulatorische Änderungen vorgenommen, um die Verfahren zu beschleunigen, als in den vergangenen zehn Jahren. Die Auswirkungen dieser Änderungen seien jedoch noch nicht konkret absehbar und würden voraussichtlich erst nach dem Prognosezeitraum des Berichts deutlich werden.

Gemischtes Bild bei Auktionen

Politische Unsicherheiten und volatile Preise führten dazu, dass im Jahr 2022 weltweit ein Sechstel des Auktionsvolumens für Erneuerbare Energien nicht zugeteilt wurde. Und das, obwohl eine Rekord-Kapazität von 100 GW vergeben wurde. Dabei entfielen zwei Drittel des entfallenen Volumens auf Europa. Dies spiegle die nach wie vor vorherrschenden einschränkenden Faktoren in Hinblick auf eine schnellere Energiewende wider, so die Studie.

Nichtsdestotrotz werden Stromverbraucher in der EU laut IEA im Zeitraum 2021 bis 2023 aufgrund der Wettbewerbskosten für neue Solar- und Windenergiekapazitäten rund 100 Milliarden Euro einsparen. Das Wachstum dieser kostengünstigen Energiequellen werde schätzungsweise 230 Terawattstunden aus fossilen Brennstoffen erzeugten Stroms ersetzen und damit sowohl die Emissionen als auch die Rechnungen der Verbraucher senken.

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