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Ein Jahr Inflation Reduction Act: Ein Schub für die Energiewende
Rund 100 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 66 Milliarden Dollar sind bisher angekündigt worden

Seit etwas mehr als einem Jahr ist der Inflation Reduction Act (IRA) in den Vereinigten Staaten in Kraft. Wohl selten hat ein nationales Investitionsgesetz dabei für solch einen Wirbel gesorgt. Denn der IRA, der als das bislang größten US-Investitionsprogramm in den Klimaschutz gilt, hat weit über die US-Grenzen Reaktionen ausgelöst.

So loben Vertreter der internationalen Energiewirtschaft das Gesetz, weil es auf unbürokratische Weise sehr attraktive Bedingungen für Investitionen in Erneuerbare Energien geschaffen hat. Dagegen sehen unter anderem europäische Staaten und auch die Europäischen Union den IRA kritisch und befürchten die Abwanderung von hiesigen Firmen.

Während sich die internationalen Auswirkungen des Inflation Reduction Act wahrscheinlich noch lange nicht bemessen lassen, ziehen Untersuchungen ein erstes Fazit zu der Situation in den USA. Unter anderem haben das US-Energieministerium (Link in Englisch) und der Thinktank Aurora Energy Research (Link in Englisch) Zahlen zu den Effekten des Investitionsprogrammes veröffentlicht.

Das Ergebnis: Der IRA löst hohe Investitionen in die Technologien der Erneuerbaren Energien aus und fördert die Energiewende und Dekarbonisierung in den Vereinigten Staaten in erheblichem Maße.

Das US-Energieministerium hat in seiner Studie neben den Auswirkungen des IRA auch die eines weiteren Gesetzes, des Bipartisan Infrastructure Law (BIL), von 2021 untersucht. Dabei hat es das Modellierungssystem genutzt, mit dem die staatliche Energy Information Administration den bekannten, jährlich erscheinende Outlook zum US-amerikanischen Energiesystem berechnet.

Starker Push für Ausbau von Solar und Wind

Laut der neuen Modellrechnung ermöglichen die beiden Gesetze einen zusätzlichen Ausbau der Erneuerbaren in bemerkenswerten Dimensionen: Bis 2030 sollen die Windkraft-Kapazitäten um 250 Gigawatt (GW) und die der Solarenergie um bis 475 GW (zusammen: 725 GW) stärker wachsen als bisher prognostiziert.

Auch der Thinktank Aurora Energy Research kommt in seiner Studie auf ähnliche Zahlen, allerdings berechnet er das zusätzliche Wachstum nicht bis 2030, sondern bis zum Jahr 2035. Bis dahin, so das Hauptszenario in der Studie, könnte der IRA den Ausbau von Erneuerbaren- und Speicherkapazitäten um insgesamt 865 GW fördern.

Zum Vergleich: 2022 lag die installierte Leistung der Erneuerbaren Energien (ausgenommen Wasserkraft, Link in Englisch) in den USA bei rund 305 GW. Der IRA und das BIL könnten also den Erneuerbaren einen gewaltigen Schub geben und dafür sorgen, dass sich Kapazitäten im kommenden Jahrzehnt mehr als verdreifachen.

Hohe Investitionen in Batterien, E-Mobilität und Solarproduktion

Laut einer anderen Untersuchung des US-Energieministerium, die in der Studie erwähnt wird, werden dank des IRA die notwendigen Technologien zunehmend in den USA gefertigt, das Land werde von hohen Investition entlang der gesamten Wertschöpfungskette profitieren. Bis 2030 könnte die heimische Herstellung 50 Prozent des Bedarfs für Solarzellen, fast 30 Prozent des Bedarfs für Solarmodule und mehr als 50 Prozent des Bedarfs für Windturbinen und Türme decken.

Um diese Zahlen besser einzuschätzen, bietet sich der Blick auf die Solarenergien an: Laut des Verbandes der US-Solarenergiewirtschaft (Link in Englisch) könnte sich dank des IRA die Produktionskapazität von Solarmodulen von aktuell 10,6 GW auf 108,5 GW verzehnfachen.

Auch die Studie des Thinktanks Aurora Energy Research prognostiziert einen gewaltigen Ausbau der Produktionsanlagen für erneuerbare Technologien. Seit der Verabschiedung des IRA seien bislang rund 100 neue Projekte mit einer Investitionssumme von zusammen rund 66 Milliarden US-Dollar (rund 63 Milliarden Euro) angekündigt worden. Der Großteil davon, knapp 49 Milliarden Dollar, soll in die Batteriefertigung fließen, 11,5 Milliarden in die E-Auto-Produktion und 5,6 Milliarden in die Herstellung von Solartechnologie.

IRA sorgt für einen Rückgang von CO2-Emissionen

Laut der Studie des US-Energieministeriums zeige der IRA auch positive Effekte im Kampf gegen den Klimawandel. So könnte der Ausstoß der CO2-Emissionen der USA bis 2030 um 35 bis 41 Prozent im Vergleich zu 2015 sinken – ohne die beiden Gesetzte läge der Rückgang bei rund 27 Prozent.

Die Hauptfaktoren: Beschleunigter Ausbau der Erneuerbaren (was einen raschen Rückgang der Emissionen in der Stromerzeugung zur Folge hätte), stärkere Elektrifizierung des Verkehrs- und des Gebäudesektors sowie der Industrie und der Einsatz von klimaneutralem Wasserstoff.

Die beiden Studien zeigen, dass der Inflation Reduction Act ein wichtiger Baustein in der Energiewende sein kann. Zusammen mit dem Bipartisan Infrastructure Law von 2021 soll er Investitionen von 430 Milliarden US-Dollar für die Modernisierung des US-amerikanischen Energiesystems ermöglichen – mit Erfolg bisher. Innerhalb nur eines Jahres sind Projekte mit einer Gesamtsumme von 66 Milliarden Dollar angekündigt worden. Und selbst wenn nicht alle umgesetzt werden, lässt sich jetzt schon sagen: Der IRA zeigt Wirkung. und der Wirbel war nicht unbegründet.

© Pandora Pictures, shutterstock.com

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