Zurück zur Übersicht 24.03.2023 4993
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Kaskasi: Offshore-Windpark von RWE nimmt Regelbetrieb auf RWE verwendete innovative Techniken beim Aufbau des sechsten Offshore-Windparks vor der deutschen Küste
- 342-Megawatt-Windpark kann mehr als 400.000 Haushalte versorgen
- RWE erprobt das weltweit erste recycelbare Rotorblatt von Siemens Gamesa
Rund 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland hat heute der RWE-Windpark Kaskasi im Beisein von Bundesminister Robert Habeck seinen offiziellen Regelbetrieb aufgenommen. Mit einer installierten Kapazität von 342 Megawatt (MW) kann Kaskasi rechnerisch über 400.000 Haushalte pro Jahr mit grünem Strom versorgen.
Die 38 Windkraftanlagen von Kaskasi wurden über einen Zeitraum von vier Monaten sukzessive in Betrieb genommen. Seit Ende 2022 speisen alle Anlagen grünen Strom ins Netz ein. Nach dem erfolgreichen Abschluss aller notwendigen Tests nimmt der Park nun seinen Regelbetrieb auf. Das Genehmigungsverfahren für den Windpark hatte im Frühjahr 2019 begonnen und Ende 2020 gab es vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) grünes Licht für den Bau. Die Bauzeit auf See betrug insgesamt neun Monate. Die Investitionskosten für Kaskasi beliefen sich auf rund 800 Millionen Euro. An der Umsetzung dieses Großprojektes haben allein bei RWE mehr als 100 Personen gearbeitet – Hand in Hand mit dem Personal der über 70 Zulieferer.
Offshore ist ein starkes Zugpferd der Energiewende. Die Windenergieanlagen auf See können jeweils größere Mengen Strom in mehr Stunden des Jahres produzieren als Windenergieanlagen an Land. Deshalb haben wir im Windenergie-auf-See-Gesetz die Ausbauziele auf mindestens 30 Gigawatt im Jahr 2030 erheblich erhöht, außerdem haben wir die rechtlichen Rahmenbedingungen deutlich verbessert und die Verfahren beschleunigt. Mit dem Flächenentwicklungsplan haben wir die planerische Grundlage für den Ausbau der Windenergie auf See gelegt. Kaskasi war im vergangenen Jahr der einzige neue Windpark auf
See. Die Einweihung soll einen Wendepunkt markieren, wir wollen nun zügig und koordiniert den Ausbau der Offshore-Windenergie vorantreiben. Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz
Zuerst müssen die Monopiles, die Fundamentformen für Offshore-Windkraftanlagen, auf Transportschiffe geladen werden. Insgesamt wurden im Windpark Kaskasi 38 davon installiert. Sie wiegen jeweils 740 Tonnen - das entspricht dem Gewicht von knapp 600 Kleinwagen. © RWE AG
Von Eemshaven in der niederländischen Provinz Groningen, wo RWE das Kraftwerk Eemshaven betreibt, wurden die 38 Monopiles zum Zielort rund 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland gebracht. © RWE AG
Bei jeweils drei Monopiles pro Fahrt waren so 13 Fahrten notwendig, um alle 38 Monopiles mit den Spezialschiffen an ihren Bestimmungsort zu bringen. Die Monopiles sind mit bis zu 64 Metern so lang, dass sie dabei an den Seiten herausragen. © Foto Scheer
Die Spezialschiffe können dank hydraulischer oder elektrischer Hubvorrichtungen, sogenannte Jack-up-Legs, über dem Meer „schweben“. So können die millimetergenauen Arbeiten mit dem Schwerlastkran selbst bei hohem Wellengang durchgeführt werden. Die Monopiles werden dabei in einer Tiefe von 18 bis 25 Meter in den Meeresgrund gerammt. Das obere Endstück ragt über den Meeresspiegel hinausragt. © DEME Group
Der Windpark Kaskasi ist der erste Offshore-Windpark weltweit, in dem teilweise eine innovative und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Vibrationsrammtechnik, das sogenannte „Vibro Pile Diving“, angewendet wurde. Statt mit einem Blasenschleier zur Dämmung von Lärm zu sorgen, ermöglicht die neue Methode eine deutlich schnellere und für die Gründungsstruktur schonendere Einbringung bei deutlich reduzierter Schallentwicklung. © RWE AG
Ist der Monopile im Boden verankert, wird ein Verbindungsstück, ein sogenannter Collar, installiert. Dieser 170 Tonnen schwere Spezialkragen ist am Meeresgrund verortet und verstärkt die Belastbarkeit und die Stabilität des Monopiles bei schwierigen Bodenverhältnissen. Eine Weltneuheit. © DEME Group
Ist auch der Spezialkragen am Meeresboden installiert, kann mit der Befestigung des eigentlichen Windrads begonnen werden. © RWE AG
Zuerst müssen die Monopiles, die Fundamentformen für Offshore-Windkraftanlagen, auf Transportschiffe geladen werden. Insgesamt wurden im Windpark Kaskasi 38 davon installiert. Sie wiegen jeweils 740 Tonnen - das entspricht dem Gewicht von knapp 600 Kleinwagen. © RWE AG
Von Eemshaven in der niederländischen Provinz Groningen, wo RWE das Kraftwerk Eemshaven betreibt, wurden die 38 Monopiles zum Zielort rund 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland gebracht. © RWE AG
Bei jeweils drei Monopiles pro Fahrt waren so 13 Fahrten notwendig, um alle 38 Monopiles mit den Spezialschiffen an ihren Bestimmungsort zu bringen. Die Monopiles sind mit bis zu 64 Metern so lang, dass sie dabei an den Seiten herausragen. © Foto Scheer
Die Spezialschiffe können dank hydraulischer oder elektrischer Hubvorrichtungen, sogenannte Jack-up-Legs, über dem Meer „schweben“. So können die millimetergenauen Arbeiten mit dem Schwerlastkran selbst bei hohem Wellengang durchgeführt werden. Die Monopiles werden dabei in einer Tiefe von 18 bis 25 Meter in den Meeresgrund gerammt. Das obere Endstück ragt über den Meeresspiegel hinausragt. © DEME Group
Der Windpark Kaskasi ist der erste Offshore-Windpark weltweit, in dem teilweise eine innovative und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Vibrationsrammtechnik, das sogenannte „Vibro Pile Diving“, angewendet wurde. Statt mit einem Blasenschleier zur Dämmung von Lärm zu sorgen, ermöglicht die neue Methode eine deutlich schnellere und für die Gründungsstruktur schonendere Einbringung bei deutlich reduzierter Schallentwicklung. © RWE AG
Ist der Monopile im Boden verankert, wird ein Verbindungsstück, ein sogenannter Collar, installiert. Dieser 170 Tonnen schwere Spezialkragen ist am Meeresgrund verortet und verstärkt die Belastbarkeit und die Stabilität des Monopiles bei schwierigen Bodenverhältnissen. Eine Weltneuheit. © DEME Group
Ist auch der Spezialkragen am Meeresboden installiert, kann mit der Befestigung des eigentlichen Windrads begonnen werden. © RWE AG
Unser Offshore-Windpark Kaskasi war der Einzige, der im vergangenen Jahr in Deutschland gebaut und ans Netz angeschlossen wurde. Viele weitere müssen in den kommenden Jahren folgen, damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann. RWE wird als eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Offshore-Wind erheblich dazu beitragen. Gemeinsam mit unserem Partner haben wir gerade erst den Turbinenlieferanten für die nächsten Offshore-Windparks vor der deutschen Küste ausgewählt. Diese Windparks sollen über insgesamt fast 1,6 Gigawatt Kapazität verfügen. Und natürlich werden wir uns auch an den großen deutschen Offshore-Auktionen im Sommer dieses Jahres beteiligen.“ Dr. Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender der RWE AG
Auch die Windradtürme, Rotorblätter und Gondeln, auch Maschinenhäuser genannt, müssen natürlich erst per Schwergutfrachter aufs offene Meer befördert werden. © RWE AG
An den Monopile-Fundamenten angekommen, werden erneut die Hubvorrichtungen des Frachters ausgefahren, um bei der Installation der Türme präzise arbeiten zu können. © RWE AG
Als nächstes werden die jeweils rund 350 Tonnen schweren Gondeln der Windkraftanlagen vom Typ „Siemens Gamesa SG 8.0-167 DD Flex“ an den Türmen angebracht. Sie sind ungefähr so groß wie ein Einfamilienhaus, die Nabenhöhe beträgt 107,5 Meter. © RWE AG
Zu guter Letzt werden die drei Rotorblätter an die Gondel montiert. Jedes einzelne hat eine Länge von 81 Metern. Insgesamt haben die Windenergieanlagen von Grund bis Rotorblattspitze eine Höhe von 191 Metern. © RWE AG
Erstmals kamen beim Bau des Windparks Kaskasi die neu entwickelten „Recyclable Blades“ zu Einsatz. Dank eines neuartigen Harzes sind diese die ersten, die am Ende ihres Lebenszyklus für neue Anwendungen recycelt werden können. © RWE AG
Auch die Windradtürme, Rotorblätter und Gondeln, auch Maschinenhäuser genannt, müssen natürlich erst per Schwergutfrachter aufs offene Meer befördert werden. © RWE AG
An den Monopile-Fundamenten angekommen, werden erneut die Hubvorrichtungen des Frachters ausgefahren, um bei der Installation der Türme präzise arbeiten zu können. © RWE AG
Als nächstes werden die jeweils rund 350 Tonnen schweren Gondeln der Windkraftanlagen vom Typ „Siemens Gamesa SG 8.0-167 DD Flex“ an den Türmen angebracht. Sie sind ungefähr so groß wie ein Einfamilienhaus, die Nabenhöhe beträgt 107,5 Meter. © RWE AG
Zu guter Letzt werden die drei Rotorblätter an die Gondel montiert. Jedes einzelne hat eine Länge von 81 Metern. Insgesamt haben die Windenergieanlagen von Grund bis Rotorblattspitze eine Höhe von 191 Metern. © RWE AG
Erstmals kamen beim Bau des Windparks Kaskasi die neu entwickelten „Recyclable Blades“ zu Einsatz. Dank eines neuartigen Harzes sind diese die ersten, die am Ende ihres Lebenszyklus für neue Anwendungen recycelt werden können. © RWE AG
Weltweit erste recycelbare Rotorblätter im Praxistest
Im RWE-Windpark Kaskasi drehen sich an drei Turbinen die weltweit ersten Rotorblätter, die sich am Ende ihres Lebenszyklus recyceln lassen. Das Besondere: Beim RecyclableBlade von Siemens Gamesa können dank eines neuartigen Harzes mit spezieller chemischer Struktur erstmals die eingesetzten Materialien wieder voneinander getrennt werden. Dies geschieht in einem Prozess, der die Eigenschaften der einzelnen Materialien schützt und ihre Wiederverwendung ermöglicht.
Auch das Umspannwerk, die sogenannte „Offshore Substation“, darf als Herzstück bei der Installation eines Offshore-Windparks nicht fehlen. Die für Kaskasi verwendete Substation ist 40 Meter hoch, 25 Meter breit und wiegt etwa 1.400 Tonnen, was rund 233 ausgewachsenen afrikanischen Elefanten entspricht. © RWE AG
Der Schwergutfrachter „Gulliver“ schleppt die Offshore Substation an seinen Zielort. Insgesamt müssen mehr als 60 Kilometer Unterseekabel verlegt werden, damit diese mit den 38 Windkraftanlagen verbunden werden kann. © RWE AG
Die Arbeiten zur Installation der Substation dauern bis tief in die Nacht. Stück für Stück wird das Umspannwerk auf die Plattform gehoben. © RWE AG
Der produzierte Strom aller Windenergieanlagen des Offshore-Windparks wird an der Substation zusammengeführt und mittels Transformatoren auf ein Hochspannungsniveau von 155 Kilovolt (kV) umgewandelt. So wird ein weitestgehend verlustfreier Stromtransport über große Distanzen, die mehr als 100 Kilometer lang sein können, bis an das Festland ermöglicht. Der Windpark Kaskasi kann rechnerisch mehr als 400.000 Haushalte mit Ökostrom versorgen. © RWE AG
Dr. Robert Habeck, Dr. Markus Krebber, Marc Becker und Sven Utermöhlen (v.l.n.r.) bei der offiziellen Eröffnung des Windpark Kaskasi, dem bereits sechsten Offshore-Windpark vom RWE vor der deutschen Küste. Nach dem Start der Bauarbeiten im März 2022 ist Kaskasi nun ein Jahr später vollständig in Betrieb und liefert grünen Strom, die Bauzeit auf See betrug neun Monate. Eine rekordverdächtige Geschwindigkeit, für die bis zu 100 RWE-Mitarbeitende im Einsatz waren (plus externe Dienstleister). ©BMWK/bundesfoto/Christina Czybik
Auch das Umspannwerk, die sogenannte „Offshore Substation“, darf als Herzstück bei der Installation eines Offshore-Windparks nicht fehlen. Die für Kaskasi verwendete Substation ist 40 Meter hoch, 25 Meter breit und wiegt etwa 1.400 Tonnen, was rund 233 ausgewachsenen afrikanischen Elefanten entspricht. © RWE AG
Der Schwergutfrachter „Gulliver“ schleppt die Offshore Substation an seinen Zielort. Insgesamt müssen mehr als 60 Kilometer Unterseekabel verlegt werden, damit diese mit den 38 Windkraftanlagen verbunden werden kann. © RWE AG
Die Arbeiten zur Installation der Substation dauern bis tief in die Nacht. Stück für Stück wird das Umspannwerk auf die Plattform gehoben. © RWE AG
Der produzierte Strom aller Windenergieanlagen des Offshore-Windparks wird an der Substation zusammengeführt und mittels Transformatoren auf ein Hochspannungsniveau von 155 Kilovolt (kV) umgewandelt. So wird ein weitestgehend verlustfreier Stromtransport über große Distanzen, die mehr als 100 Kilometer lang sein können, bis an das Festland ermöglicht. Der Windpark Kaskasi kann rechnerisch mehr als 400.000 Haushalte mit Ökostrom versorgen. © RWE AG
Dr. Robert Habeck, Dr. Markus Krebber, Marc Becker und Sven Utermöhlen (v.l.n.r.) bei der offiziellen Eröffnung des Windpark Kaskasi, dem bereits sechsten Offshore-Windpark vom RWE vor der deutschen Küste. Nach dem Start der Bauarbeiten im März 2022 ist Kaskasi nun ein Jahr später vollständig in Betrieb und liefert grünen Strom, die Bauzeit auf See betrug neun Monate. Eine rekordverdächtige Geschwindigkeit, für die bis zu 100 RWE-Mitarbeitende im Einsatz waren (plus externe Dienstleister). ©BMWK/bundesfoto/Christina Czybik
Etwa 90 Prozent einer Windturbine sind heutzutage schon recycelbar, Rotorblätter konnte man bislang aber nicht wiederverwerten. Wir gehen jetzt den entscheidenden Schritt, um die Nachhaltigkeit von Windkraftanlagen auf die nächste Stufe zu heben und bis spätestens 2040 die gesamte Turbine recyceln zu können. Marc Becker, CEO Business Unit Offshore bei Siemens Gamesa
Kaskasi ist neben den RWE-Windparks Nordsee Ost (295 MW) und Amrumbank West (302 MW) der dritte Windpark, der von der unternehmenseigenen Servicestation auf Helgoland betrieben und gewartet wird. Rund 100 Servicetechniker, Ingenieure und Personal im Kontrollraum sind für den Betrieb der drei Windparks im Einsatz. Und RWE treibt den Ausbau der Offshore-Windenergie vor der deutschen Küste weiter voran: Nördlich der Insel Juist entwickelt RWE, gemeinsam mit einem kanadischen Partner, das Nordseecluster. Die insgesamt vier Flächen verfügen über eine Gesamtleistung von bis zu 1,6 Gigawatt. Die zwei Projekte (N-3.8 und N-3.7) der ersten Ausbaustufe mit 660 MW Kapazität befinden sich derzeit in der Genehmigungsphase. Für die beiden weiteren Flächen (N-3.6 und N-3.5) mit 900 MW Kapazität planen die Partner, noch in diesem Jahr an den Offshore-Windauktionen der Bundesregierung teilzunehmen und ihre Eintrittsrechte auszuüben.
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