Netzbetreiber warnen bereits heute davor, dass es Anfang der 2020er Jahre zu Engpässen bei der Stromversorgung kommen könnte. Eine Studie im Auftrag der IHK Schwaben zeigt, wie sich die Abschaltung konventioneller Kraftwerke auf eine bestimmte Region auswirken kann.
Der Studie zufolge erzeugen die konventionellen Kraftwerke in der bayrischen Region Schwaben derzeit 142 Prozent des dort verbrauchten Stroms – allen voran das Kernkraftwerk in Gundremmingen. In Schwaben wird also weit mehr Strom erzeugt, als dort nachgefragt wird. Der überschüssige Strom wird exportiert.
Nach dem Ausstieg aus der Kernenergie im Jahr 2023 werde der Anteil der Konventionellen auf sechs Prozent des Verbrauchs in der Region absinken, heißt es in der Studie „Versorgungssicherheit in Schwaben 2023“, die von der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH durchgeführt wurde. Die Versorgung, so die Schlussfolgerung, könne dann nur durch massive Importe nach Schwaben gesichert werden – vor allem aus Baden-Württemberg, Oberbayern und Österreich, aber auch Tschechien und Polen werden als mögliche Bezugsquellen für kostengünstigen Strom aufgeführt.
Damit der Strom in ausreichendem Maße nach Schwaben fließen kann, so ein zentraler Befund der Untersuchung, müsse der geplante Netzausbau rechtzeitig erfolgen. Die Versorgung könne so gesichert werden, wegen der erhöhten Import-Abhängigkeit müsse der IHK-Studie zufolge aber mit höheren Kosten gerechnet werden.