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Stromerzeugung aus Erneuerbaren erreicht 2022 Rekordwert
Laut vorläufigen Schätzungen haben Solar, Wind und Co. fast die Hälfte des Stromverbrauchs gedeckt
  • 2022 wurde so viel Strom aus Erneuerbaren erzeugt wie noch nie
  • Viel Strom aus Wind, aber schwacher Zubau
  • Solarenergie wächst von allen Energieträgern am stärksten

Bis die offiziellen Statistiken zur Stromerzeugung und -verbrauch 2022 in Deutschland vorliegen, wird es noch Monate dauern. Doch schon jetzt gibt es vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sowie der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien Statistik (AGEE Stat) des Umweltbundesamtes. Der en:former hat die wichtigsten Zahlen zusammengefasst. Sie zeigen: 2022 war ein Rekordjahr für die Erneuerbaren in Deutschland.

Neue Höchstwerte bei Stromerzeugung und Strommix

Die Stromerzeugung aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Co. lag laut den Berechnungen bei rund 256 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) und stieg um rund 19 Mrd. kWh beziehungsweise um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Ergebnis des bisherigen Rekordjahres 2020 (250,8 Mrd. kWh) wurde damit übertroffen. Das bedeutet: Noch nie wurde in Deutschland in einem Jahr so viel Strom aus Erneuerbaren erzeugt wie 2022.

Bruttostromerzeugung aus Erneuerbaren 2018 bis 2022

in Mrd. kWh, Quelle: bdew

Doch nicht nur bei der Stromerzeugung erreichten die Erneuerbaren einen neuen Höchstwert, sondern auch beim Anteil am Strommix. Insgesamt deckten sie rund 47 Prozent des Bruttostromverbrauchs ab – fast die Hälfte des benötigten Stroms in Deutschland stammte 2022 also aus regenerativen Quellen. Dabei war die Onshore-Windkraft mit einem Anteil von 18 Prozent der mit Abstand wichtigste erneuerbare Energieträger, gefolgt von der Solarenergie mit elf Prozent und Biomasse mit neun Prozent. Gerade Wind und Solar sind für die Stromversorgung also noch wichtiger geworden.

Beitrag der Erneuerbaren zur Deckung des Stromverbrauchs 2022

in Prozent; Quelle: ZSW, BDEW; Bruttostromverbrauch 2022: 547 Mrd. kWh (vorläufig; teilweise geschätzt; Rundungsdifferenzen)

Wind: viel Strom, bescheidener Zubau

Die Windstromerzeugung wuchs im Vergleich zum Vorjahr, vor allem Onshore konnte ein dickes Plus verzeichnen. Windkraftanlagen an Land produzierten 99 Mrd. kWh (2021: 90,6 Mrd. kWh), Windparks auf dem Meer rund 25 Mrd. kWh Strom (2021: 24,4 Mrd. kWh). Verantwortlich für den Anstieg waren die im Vergleich zum Vorjahr sehr windstarken Monate Januar und Februar.

Auch der Ausbau konnte 2022 zulegen, allerdings weiterhin auf niedrigem Niveau. Onshore wurde ein Nettozubau von voraussichtlich 2.000 Megawatt erreicht (MW), das entspricht nur einer leichten Steigerung gegenüber dem schon schwachen Vorjahr. Von Rekordwerten wie 2017 mit knapp 5.000 MW ist er weit entfernt.

Das gilt auch für den Bereich Offshore. Immerhin wurden nach einer zweijährigen Pause wieder neue Anlagen ans Netz angeschlossen. 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland wurde kürzlich die letzte Turbine des RWE-Windparks Kaskasi installiert. Mehr als zwei Drittel der insgesamt 38 Windkraftanlagen speisen bereits grünen Strom ins Netz ein.

Netto-Zubau von Offshore- und Onshore-Windenergieanlagen 2015-2022

in MW, Quelle: AGEE-Stat

Solar: Rekord bei Stromerzeugung, starker Zubau

Dagegen sind die Entwicklungen bei der Solarenergie durchweg positiv. Photovoltaikanlagen produzierten 2022 mehr als 63 Mrd. kWh Strom, was ein Plus von mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – dem bisherigen Rekordjahr – bedeutete. Kein Energieträger ist demnach prozentual stärker gewachsen. Die Gründe für das starke Wachstum: Ein sehr sonniger Sommer und ein Ausbau, der sich auf einem hohen Niveau befand.

Bereits im Oktober wurde der Gesamtzubau des Vorjahres (5.700 MW) übertroffen, insgesamt gingen 2022 neue Anlagen mit einer Kapazität von etwa 7.200 MW ans Netz, so die Berechnungen. Damit wurden fast so viele Anlagen zugebaut wie in den bisherigen Rekordjahren 2010 bis 2012, als jährlich bis zu 8.000 MW ans Netz gingen.

Netto-Zubau von Photovoltaikanlagen 2015-2022

in MW, Quelle: AGEE-Stat

Zubau muss um Vielfaches wachsen

Auch wenn die Zahlen des Photovoltaik-Ausbaus positiv stimmen, es bleibt viel zu tun. Damit Deutschland seine Klimaziele erreicht, müssen die Erneuerbaren in einem nicht gekannten Maße wachsen. Bis Ende des Jahrzehnts muss der jährliche Zubau der Photovoltaik laut Berechnung von Agora Energiewende auf mehr als 20.000 MW und der der Windenergie auf mehr 15.000 MW steigen. Jedes Jahr muss in Zukunft also ein Rekordjahr werden.

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