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Netzausbau: Deutschland braucht noch mehr Stromautobahnen
Übertragungsnetzbetreiber rechnen mit 19 Milliarden Euro für weitere 4.500 Kilometer Höchstspannungsleitungen

Mehr Erneuerbare Energien bedeuten mehr Übertragungsbedarf. Wie viel genau, das ist die große Frage. Am Montag haben die vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, Tennet, TransnetBW und 50Hertz ihren neusten Entwurf für den Netzentwicklungsplan (NEP) 2030 vorgelegt. Darin korrigieren sie den bisher veranschlagten Bedarf an sogenannten „Stromautobahnen“ gegenüber dem NEP 2030 aus dem Jahre 2017 noch einmal deutlich nach oben: Demnach müssten weitere rund 2.900 Kilometer bestehende Trassen verstärkt und rund 1.600 Kilometer neu gebaut werden.

Nun liegt der Entwurf der Bundesnetzagentur zur Prüfung vor. Nimmt sie ihn an, wäre das eine Korrektur um 60 Prozent, bisher nämlich geht die zuständige Behörde „nur“ von einem Ausbaubedarf von 7.700 Kilometern aus.

Kosten für Verbraucher steigen

Mit dem höheren Bedarf steigen auch die Kosten. Allein für die an Land befindlichen Trassen rechnen die Betreiber nun mit Ausgaben in Höhe von 52 Milliarden Euro. Das sind 19 Milliarden Euro mehr, als im bisher gültigen NEP 2030 aus dem Jahr 2017 veranschlagt sind. Vor allem der höhere Anteil der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ), bei der die Kabel unterirdisch verlegt werden, wirke sich kostentreibend aus, heißt es in dem neuen Entwurf. Der Ausbau des Offshore-Netzes, durch das der Strom aus Windparks in der Nordsee transportiert wird, dürfte demnach bis 2030 weitere 18 Milliarden Euro kosten.

Lohnen sich die Investitionen?

Der Ausbau der Übertragungsnetze ist für die Energiewende entscheidend, weil die großen Windstromanlagen vor allem in Nord- und Ostdeutschland oder der Nordsee stehen und gebaut werden. Die großen Verbrauchszentren – insbesondere die energieintensiven Industrien – liegen hingegen im Westen und Süden der Republik.

Um die Unterschiede auszugleichen, müssen derzeit immer wieder konventionelle Kraftwerke hoch- und heruntergefahren werden. Diese Redispatch-Maßnahmen sind sehr kostspielig, ihre Anzahl ist in den letzten Jahren teilweise sprunghaft angestiegen. 2017 lagen die Ausgaben dafür bei rund 1,4 Milliarden Euro.

Stefan Kapferer, Geschäftsführer des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW, sieht in dem neuen NEP-Entwurf eine gute Planungsgrundlage für das kommende Jahrzehnt. In einer Stellungnahme erklärte er: „Die Große Koalition hat das Ziel ausgegeben, den Anteil der Erneuerbaren Energien bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen statt auf 50 Prozent. Es ist vollkommen klar, dass diese Anhebung zusätzlichen Netzausbau und Netzverstärkungsmaßnahmen erfordern wird.“

Über den Netzentwicklungsplan berichteten unter anderen auch ZEIT ONLINE, Die Welt sowie das Handelsblatt.

Bildnachweis: „Netzentwicklungsplan Strom 2030, Version 2019 Erster Entwurf der Übertragungsnetzbetreiber„, 50Hertz Transmission GmbH/Amprion GmbH/TenneT TSO GmbH/TransnetBW GmbH

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