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Wasserstoffbericht: Fortschritte bei Regulierung in Deutschland
Zwei Jahre nach Verabschiedung der nationale Wasserstoffstrategie zieht Bundesregierung ein erstes Fazit

Im Juni 2020 hat die Bundesregierung die nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Diese legt dar, wie Deutschland mithilfe von grünem Wasserstoff in Industrie, Verkehr und Energiesystem seine Klimaziele erreichen und seine wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit erhalten kann. Denn der flexible Energieträger gilt als unverzichtbar für die Energiewende und soll zudem deutschen Unternehmen neue Märkte eröffnen. Der Aktionsplan umfasst insgesamt 38 Maßnahmen, die den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft ermöglichen sollen.

Gut zwei Jahre später hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz jetzt einen ersten Fortschrittsbericht zur nationalen Wasserstoffstrategie vorgelegt. Der Bericht betrachtet den Zeitraum seit Veröffentlichung der nationalen Wasserstoffstrategie bis Ende des Jahres 2021 und prüft, welche Maßnahmen aus der NWS bereits umgesetzt wurden und wo noch Handlungsbedarf besteht. Autoren des Berichts sind die Leitstelle Wasserstoff zusammengeschlossenen Organisationen, so die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ), die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie NOW GmbH, der Projektträger Jülich (PtJ) sowie die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) GmbH.

Fortschritte bei Regulierung von H2-Produktion und Transport

Fortschritte seien beispielweise im Bereich Regulierung erreicht worden – und zwar durch verabschiedete Gesetze wie die EEG-Umlagebefreiung im Rahmen der EEG-Novelle 2021 oder den Einstieg in die Regulierung reiner Wasserstoffnetze im Rahmen der EnWG-Novelle 2021. Zudem werden mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote stärkere Anreize für die Dekarbonisierung im Verkehr und in der Industrie gesetzt.

Anreize für Wasserstoffeinsatz im Verkehr, Förderprogramm für die Industrie

Laut des Fortschrittberichts könne der Einsatz von Wasserstoff insbesondere in schwer bzw. nicht elektrifizierbaren Bereichen (z. B. Schiffs-, Flug- und Teilen des Schwerlast-, Schienen- und Busverkehrs) ein wichtiger Hebel sein, um die Dekarbonisierung voranzutreiben. Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote und einer Treibhausgasminderungsquote von 25 Prozent bis 200 würden die EU-Vorgaben der RED II deutlich übererfüllt. Dadurch würden starke Anreize für die Produktion und den Einsatz von Wasserstoff und strombasierten Kraftstoffen geschaffen.

Um Klimaschutz und industrielle Wertschöpfung in Einklang zu bringen, hat die Bundesregierung das Förderprogramm Dekarbonisierung in der Industrie ins Leben gerufen. Dadurch werde die energieintensive Industrie – insbesondere auch der Chemie- und Stahlsektor – auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität vor allem in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie bei großtechnischen Klimaschutzinnovationen unterstützt, so der Bericht weiter.

62 Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse ausgewählt

Eine besonders wichtige Maßnahme sei dem Fortschrittsbericht zufolge der Start der Important Projects of Common European Interest (IPCEI: Wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse). Mit diesem Instrument sollen integrierte Projekte entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette gefördert werden. Das Ziel: Innovative Vorhaben sollen den Markthochlauf der Wasserstofftechnologien unterstützen.

Ein Meilenstein: Insgesamt wurden 62 Projekte ausgewählt. Mit ihrer Umsetzung würden Elektrolyseure mit einer Gesamtleistung von insgesamt 2,2 Gigawatt (GW) installiert werden und ein und ein 1.700 Kilometer langes Pipelinenetz für Wasserstoff entstehen. Bis 2030 seien „unter Umständen“ sogar mehr als 3 GW Elektrolysekapazitäten möglich. Angesichts der aktuellen Kapazitäten sind das beeindruckende Zahlen.

Doch gerade in den IPCEI-Projekten habe es laut Bericht Schwierigkeiten gegeben. So sei der Prozessbeginn zur Förderung von Wasserstoffprojekten durch beihilferechtliche Fragen in die Länge gezogen worden und der angestrebte Markthochlauf erfolge langsamer als angestrebt. Laut Medienberichten ist von der EU-Kommission bisher noch kein Projekt zur Förderung freigegeben. Der Bericht stellt fest, dass es in einigen Bereichen zu Verzögerungen kam und dass Projektentscheidungen und -starts nicht wie geplant angegangen werden konnten.

Bündelung von Forschungsaktivitäten

Deutschland will sich als Leitanbieter im Bereich grüner Wasserstofftechnologien positionieren. Dabei seien Forschung, Bildung und Innovation entscheidende Grundvoraussetzungen. Der Bericht beschreibt es als Erfolg, dass unter dem Dach der neu geschaffenen ressortübergreifenden Forschungsoffensive Wasserstofftechnologien 2030 mehrere Forschungsaktivitäten gebündelt wurden – von der anwendungsorientierten Grundlagenforschung wie im Ideenwettbewerb Wasserstoffrepublik Deutschland über die angewandte Energieforschung in der Technologieoffensive Wasserstoff bis zur Erprobung im industriellen Maßstab in den Reallaboren der Energiewende.

Fünf Reallabore der Energiewende im Wasserstoffbereich sowie drei Wasserstoff-Leitprojekte sind gestartet. Die Reallabore (Energiepark Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt, H2Stahl in Nordrhein-Westfalen, H2-Wyhlen in Baden-Württemberg, NRW – Norddeutsches Reallabor in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie Westküste100 in Schleswig-Holstein) setzen Forschungsergebnisse in die Praxis um und verhelfen vielversprechenden Ideen, Marktreife zu erlangen. Die Leitprojekte H2Giga, H2Mare und TransHyDE adressieren die Serienfertigung von Elektrolyseuren, Transportlösungen sowie Offshore-Erzeugung.

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