Frischer Wind auf allen Kontinenten

Der größte Onshore-Windpark der Welt steht - wie sollte es auch anders sein - in China, dem größten Windstromproduzenten der Welt. Der Windpark in der Provinz Gansu, am Rande der Wüste Gobi besteht aus mehreren Teilen. Mitte 2019 waren rund acht Gigawatt (GW) ans Netz angeschlossen. Die Gesamtkapazität soll einmal bei 20 GW liegen. Das entspräche etwa der Leistung von 15 Kernkraftwerken. Mit einer Auslastung von einem Drittel der installierten Leistung könnten sie den Strombedarf von einem Land wie Tschechien decken.
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Wie sich die Bilder gleichen! Wüsten sind eben beliebte Standorte für Windparks. Zum einen, weil dort wenige Menschen leben, die sich am Anblick und den Geräuschen der Turbinen stören könnten. Zum anderen, weil die Windgeschwindigkeiten aufgrund fehlender Bewaldung und Bebauung tendenziell konstanter und höher sind als andernorts. Das Alta Wind Energy Center im kalifornischen Teil der Mojave-Wüste ist seit 2016 mit 1,55 GW der leistungsfähigste Windpark der USA. Noch, denn in der windreichen Prärie von Wyoming soll ein Windpark mit der doppelten Kapazität entstehen.
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Indien ist zwar nur ein Subkontinent, er sei aber trotzdem aufgelistet. Denn, obwohl die Windenergie keine 3,5 Prozent zur Stromproduktion beisteuerte (Stand 2017), stehen hier zwei der größten Onshore-Windparks der Welt. Der eine, mit gut einem Gigawatt Kapazität, liegt in nahe der historischen Wüstenstadt Jaisalmer im westlichen Bundesstaat Rajastan. Der andere, hier im Bild, liegt fast an der Südspitze des Subkontinents in Tamil Nadu: Die Muppandal Wind Farm können unter Volllast rund 1,5 GW Strom produzieren.
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In Schweden braucht man keine Wüste, um unbewohntes Land zu finden. In den dünnbesiedelten Weiten des hohen Nordens entsteht derzeit Europas größter Onshore-Windpark. Mit 650 Megawatt soll der Windpark Markbygden ETT schon bald den bisherigen Rekordhalter Fântânele-Cogealac in Rumänien mit 600 MW ablösen. Was beide gemeinsam haben: Sie liegen in Küstennähe. Markbygden ETT am Bottnischen Meerbusen, Fântânele-Cogealac am Schwarzen Meer. (Quelle: © Svevind)

Schon bald könnte Afrikas größter Windpark mit rund 600 MW am Roten Meer in Ägypten stehen. Derzeit aber steht der größte des Kontinents mit 310 MW Erzeugungskapazität in den Bergen Kenias. Das ist unwesentlich mehr als der bisherige Spitzenreiter des Kontinents Tarfaya in Marokko hat. Der Lake Turkana Windpark besteht aus 365 einzelnen Turbinen. Das sind doppelt so viele wie beim Windpark Markbygden ETT in Schweden, obwohl dieser die doppelte Kapazität hat. Die Installation größerer Turbinen war wohl aus logistischen Gründen nicht möglich. Dennoch könnte sich der Lake Turkana Windpark als einer der effizientesten Windstromlieferanten überhaupt erweisen: Seit Beginn der Stromproduktion im September 2018 hat das Kraftwerk laut Betreibern ein Regelarbeitsvermögen von mehr als 70 Prozent erzielt. (Quelle: © LTWP)

Nach Angaben des Betreibers AGL ist die Macarthur Wind Farm, rund 150 Kilometer westlich von Melbourne, der größte Windpark der südlichen Hemisphäre. Mit einer Kapazität von 410 MW erzeugt er so viel Strom, wie 181.000 australische Durchschnittshaushalte verbrauchen. Die 140 Turbinen stehen auf privatem Ackerland, das weiterhin zur Schafzucht und Milchproduktion bewirtschaftet wird. Abgelöst werden könnte Macarthur im Laufe des Jahres durch einen Windpark in der Nähe von Brisbane an der australischen Westküste, den ebenfalls AGL baut. Ein Teil der 123 Turbinen ist bereits in Betrieb, am Ende soll Cooper's Gap 453 MW leisten können. (Quelle: © AGL)