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Erneuerbare XXL
Energie aus Wind, Wasser und Sonne in gewaltigen Dimensionen. Der en:former zeigt die beeindruckendsten Anlagen der Welt

Größer, stärker, effizienter: Überall auf der Welt schreitet der Ausbau der erneuerbaren Energien voran. Und mit immer neueren Innovationen überbieten sich die Anlagen, die Strom aus Wind, Wasser und Sonnenenergie gewinnen, stetig in ihren Dimensionen. Der en:former zeigt zehn Rekordhalter aus dem Bereich Erneuerbare in einer Galerie.

Ein Solarpark wie eine Stadt

Auf einer Fläche von 40 Quadratkilometern ist der Bhadla Solarpark im Westen Indiens aktuell der größte seiner Art. Die Photovoltaikmodule mit einer Gesamtkapazität von 2245 MW stehen damit auf einem Areal von umgerechnet 5.600 Fußballfeldern. Sie erzeugen genug Strom, um zehn Prozent des Energiebedarfs des gesamten indischen Bundesstaats Rajasthan von rund 38.000 GWh zu decken.

Der Park, der erst im März 2020 fertiggestellt wurde, löst den bisherigen Spitzenreiter ab, den Pavagada Solar Park im südindischen Bundesstaat Karnataka mit einer Leistung von bis zu 2050 MW. Europas größte Sonnenenergieanlage steht im Südwesten Spaniens. Der Solarpark Nunez de Balboa in der Region Extremadura ging ebenfalls erst 2020 ans Netz. Er besteht aus 1.430.000 Photovoltaik-Modulen auf einer Fläche von zehn Quadratkilometern, die eine Kapazität von 500 MW haben.

Das höchste Windrad steht bei Stuttgart

Mit einer Gesamthöhe von 246,5 Metern überragt eine Windkraftanlage auf den Limpurger Bergen in Gaildorf bei Stuttgart alle anderen. Das Windrad im XXL-Format ist Teil eines Windparks von GE, der seit 2018 am Netz ist. Errichtet wurde es von der Max Bögl Wind AG.

Seine Rekordhöhe ermöglicht ein ausgeklügeltes System, das Windenergie mit einem Pumpspeicherkraftwerk kombiniert: Im Fundament des Turms befindet sich ein Wasserspeicher. Er stabilisiert das Windrad und ist über Rohre mit einem Wasserkraftwerk verbunden.

Noch mehr riesige Windräder sollen sich ab 2021 in Schweden drehen.

XL-Windparks vor der englischen Küste

Die aktuell zehn größten Offshore-Windkraftparks der Welt befinden sich alle in Europa. Mit einer installierten Kapazität von 659 MW führt Walney Extension in der Irischen See vor der Nordwestküste Englands das Feld seit September 2018 an. Die 87 Turbinen teilen sich in 47 Sieben-Megawatt und 40 Acht-Megawatt Maschinen auf. Das sind fast 30 MW mehr als der bisherige Rekordhalter, der von RWE betriebene Windpark London Array (Foto 1) vor der Küste von Kent im äußeren Mündungsbereich der Themse in die Nordsee. Gemessen an der Zahl der Windräder bleibt London Array jedoch weiterhin Spitzenreiter: Ganze 175 Rotoren drehen sich dort. Zusammen mit Gwynt y Mor (Foto 2) ist es die größte Anlage für erneuerbare Energien mit RWE-Beteiligung – London Array hat eine Gesamtkapazität von 630 MW und erzeugt genug regenerativen Strom, um etwa 500.000 britische Haushalte mit Strom zu versorgen und gleichzeitig etwa 900.000 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen.

RWE betreibt auch Gwynt y Mor mit einer Kapazität von 576 MW. Der vor der Küste von Nordwales gelegene Windpark besteht aus insgesamt 160 Turbinen und kann 30 Prozent aller Haushalte in Wales mit Strom versorgen. Darüber hinaus baut RWE derzeit einen weiteren Windpark, der einer der größten der Welt sein wird: Triton Knoll mit einer Kapazität von 857 MW. Er soll 2022 in Betrieb gehen. Die Nordsee gehört zu den beliebtesten Standorten für Offshore-Windparks. Allein in Deutschland liegt die Leistung der dort installierten Parks bei rund 7350 MW.

Mehr zum Offshore-Ausbau in Großbritannien.

Strom vom Dach einer Lagerhalle

So groß wie sechs Fußballfelder: Auf einer Fläche von 45.000 Quadratmetern steht die größte Dach-Solaranlage der Welt. Die 20.000 Photovoltaik-Module sind auf dem Dach eines Verteilzentrums des Discounters Aldi in Perlen in der Schweiz installiert. Die Anlage ist mehr als tausendmal so groß wie eine durchschnittliche Solaranlage auf einem Einfamilienhaus und hat eine maximale Leistung von 6460 Kilowatt. Pro Jahr produziert sie laut Aldi genug Strom, um 2150 Zwei-Personen-Haushalte zu versorgen.

Ein Stausee so lang wie Deutschland

Der Jangtsekiang in China ist mit 6380 Kilometern der längste Fluss Asiens und nach dem Nil und dem Amazonas der drittlängste der Welt. Auf seinem Weg von der Quelle im Hochland von Tibet bis zur Mündung ins chinesische Meer überwindet er einen Höhenunterschied von über 4400 Metern. Dabei werden enorme Kräfte frei.

Um die Energie der Wassermassen sinnvoll zu nutzen, ließ die chinesische Regierung 1994 bei Sandouping in der Provinz Hubei eine riesige Talsperre errichten. Eine 2,3 Kilometer lange, bis zu 185 Meter hohe Betonmauer staut fast 40 Kubikkilometer Wasser in einem Stausee mit einer Länge von 663 Kilometern durch drei Schluchten – daher der Name Drei-Schluchten-Staudamm. Das entspricht der Strecke von Hamburg bis nach München.

Das durch die Staumauer entstandene Gefälle wird zur Energiegewinnung genutzt. Das Wasser treibt Turbinen an, die bis zu 22,5 Gigawatt Strom erzeugen können. Das ist ungefähr so viel wie 22 Kernkraftwerke produzieren.

Das stärkste Gezeitenkraftwerk

Wir bleiben in Asien und bei Wasserkraft. In der Asan-Bucht im Gelben Meer vor der südkoreanischen Küste produziert das Gezeitenkraftwerk Sihwa-ho seit 2011 Strom, indem es den Tidenhub nutzt – also den unterschiedlichen Wasserstand bei Ebbe und Flut. Der ist zwischen der koreanischen Halbinsel und China besonders hoch. In der für den Seaturtle Tidal Park künstlich angelegten Lagune beträgt er bis zu acht Meter. Mit einer Leistung von 254 MW produzieren die zehn Turbinen des südkoreanischen Kraftwerks etwas mehr Strom als die des zweitgrößten Gezeitenkraftwerks vor dem französischen Rance (Kapazität: 240 MW).

Hunderttausende Tonnen Holzpellets

Mit Holzhackschnitzeln und landwirtschaftlichen Abfällen produziert die Polaniec Power Station im Süden von Polen Energie. Die Biomasseanlage ist mit einer Nettoleistung von 205 MW die leistungsstärkste der Welt. Seit November 2012 werden in dem Kraftwerk jährlich bis zu 890.000 Tonnen Holzpellets und 220.000 Tonnen Reststoffe aus der Landwirtschaft, zum Beispiel Erntereste wie Stroh, verbrannt. Das ist etwa so viel Gewicht wie 110 Eiffeltürme wiegen.

Mehr zum Thema: Biomasse im Kraftwerk für eine nachhaltige Stromversorgung.

Power-Turbine mit Hubschrauberlandeplatz

Sie ist nicht nur hoch – ganze 220 Meter –, sondern auch extrem leistungsfähig: Mit einer Kapazität von bis zu 9,5 MW ist die „MHI Vestas V164-9,5 MW“-Turbine aktuell die stärkste Offshore-Windkraftanlage der Welt. Im Jahr produziert sie bis zu 45 GW Strom. Genug, um 15.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Ein Highlight der Anlage des dänischen Herstellers ist der Hubschrauberlandeplatz.

Zum Einsatz kommen soll sie unter anderem im britischen Windpark Triton Knoll, den RWE aktuell baut. Vor der Küste Lincolnshires sollen bis 2022 insgesamt 90 der Power-Turbinen ans Netz gehen. Die Leistung des Windparks ist mit bis zu 885 MW angegeben.

Netzstabilität dank Riesen-Akku

252 Container mit Akkus auf einer Fläche so groß wie zwei Fußballfelder: Das ist der weltweit größte Batteriespeicher. Er steht seit 2016 im japanischen Buzen auf Kyūshū. Die Lithium-Schwefel-Akkumulatoren der Firma Mitsubishi Electric können bis zu 300 MWh Strom speichern und haben eine Leistung von 50 MW. Sie dienen der Stabilisierung des Netzes und können Schwankungen durch erneuerbare Energien ausgleichen.

Tonnenweise grüner Wasserstoff

Grüner Wasserstoff ist ein zentraler Baustein der Energiewende. Er kann nicht nur als Energiespeicher, sondern auch als Treibstoff, zum Beispiel für Autos, genutzt werden. In Japan wird er seit März 2020 in großtechnischem Umfang produziert. In einem Entwicklungsprojekt der japanischen „New Energy and Industrial Technology Development Organization“ hat die Firma Asahi Kasai in Namie in der Präfektur Fukushima den größten Alkali-Wasserelektrolyseur der Welt gebaut.

Der „Aqualyzer“ hat eine Kapazität von 10 MW. Er stellt im Normbetrieb also rund 100 Kilo Wasserstoff pro Stunde her. Zum Vergleich: Ein Brennstoffzellenauto verbraucht pro 100 Kilometer etwa ein Kilo Wasserstoff. Der Strom für die Wasserstoffproduktion wird hauptsächlich aus Sonnenenergie gewonnen. Auf dem Gelände sind dazu Solaranlagen mit einer maximalen Leistung von 20 MW installiert. Außerdem wird die Anlage aus dem Stromnetz gespeist.

So könnte die Wasserstoffversorgung in Europa künftig aussehen.

Bildnachweis: Shutterstock

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