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Oben Solardach – unten Autobahn
Internationales Forscherteam untersucht Potenziale von transparenten PV-Modulen

Strom aus Sonnenenergie ist in der Produktion der „günstigste aller Zeiten“. Das schreibt die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem aktuellen globalen Energiebericht. Außerdem sind Solarmodule vielseitig einsetzbar und so für viele Bereiche attraktiv. Schon heute sind sie auf Dächern, Feldern und Seen zu finden. Und Entwickler tüfteln an immer neuen Ansätzen. In einer Serie stellt der en:former innovative Projekte vor.

Photovoltaikanlagen auf dem Dach sind nichts neues. Eine Straße mit einer Überdachung aus Solarmodulen gibt es schon. Ein Team des Austrian Institute of Technology (AIT) erforscht gerade diesen ungewöhnlichen Einsatzort. Die Vision der Wissenschaftler des österreichischen Forschungsinstituts:  Die Fläche von Autobahnen und Schnellstraßen für die Solarstromerzeugung nutzbar zu machen. Allein in Deutschland hätte das ein enormes Potenzial: Hier gibt es 12.993 Kilometer (km) Bundesautobahn und 38.303 km Bundesstraße – insgesamt eine Fläche so groß wie Bremen, die theoretisch überdacht werden könnte.

Solardach könnte Platzproblem lösen

Mit ihrem Ansatz haben die Forscher einen wichtigen Aspekt der Solarstromerzeugung im Blick: PV-Anlagen brauchen nicht nur Sonneneinstrahlung, sondern auch ausreichend Platz. Der ist bei Freiflächenanlagen begrenzt, denn die Solarenergie konkurriert mit anderen Möglichkeiten der Flächennutzung – beispielsweise mit der Landwirtschaft oder der Naherholung. Ein riesiges Solardach über Autobahnen könnte das Platzproblem lösen und gleichzeitig nachhaltigen Strom produzieren.

An der Idee arbeiten auch Experten des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE sowie der Forster Industrietechnik GmbH, einem österreichischen Hersteller von Verfahrenstechnik. Gemeinsam wollen sie ein Konzept für die bautechnische Umsetzung erarbeiten. Ein Pilotprojekt soll später die Wirkung des Solardachs auf die Fahrbahnoberfläche untersuchen. Denn eine Überdachung könnte weitere Vorteile bieten: So erhoffen sich die Forscher etwa, dass die Straßen dadurch vor Wettereinwirkungen wie starker Hitze und massiven Niederschlägen geschützt werden und Anwohner rund um die Autobahn von einem zusätzlichen Lärmschutz profitieren.

Lichtdurchlässig, tragfähig, sicher

Die Forscher wollen deshalb einen Prototyp entwickeln, der unter anderem lichtdurchlässig, tragfähig und sicher sein soll – um Straßen nicht zu verdunkeln, den Straßenbelag nicht zu beeinträchtigen und Autofahrer nicht zu gefährden. Transparente PV-Module sind zwar etwas ineffizienter, die Vorteile des Vorhabens überwiegen laut dem Institut jedoch. Da bereits versiegelte Flächen genutzt würden, wäre der Aufbau unkompliziert und auch die Netzanbindung wäre kurz. Experten schätzen jedoch, dass die Kosten gerade zu Beginn eher hoch sein werden.

Bis zum Frühjahr 2021 wollen die Projektpartner ein Konzept vorlegen. Anschließend wollen sie das Modell im Demo-Betrieb über einem Teilstück einer Autobahn prüfen. Die Messdaten sollen dann zeigen, ob die Idee praxistauglich ist.

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