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CO2-Emissionen im Energiesektor 2019 gesunken
In der EU gehen die Emissionen in der Stromerzeugung sogar um 15 Prozent zurück, zeigen aktuelle Zahlen

2019 sind die weltweiten Treibhausgasemissionen des Stromsektors gesunken. Dies ist das Ergebnis des „Global Electricity Review“ des britischen Thinktanks Ember. Verantwortlich dafür war vor allem der Rückgang der Kohleverstromung: In den USA ging die Kohleverstromung um 16, in der EU sogar um 24 Prozent zurück. Dieser Trend ließ sich jedoch noch nicht überall beobachten: So steigerte China die Stromerzeugung mittels Kohle und ist nun erstmals für mehr als die Hälfte der globalen Kohleverstromung verantwortlich. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sowie aktuelle Zahlen zu CO2-Emissionen in der Europäischen Union hat der en:former hier zusammengefasst.

Eine steigende Zahl von Ländern hat den Anteil der Kohle am Strommix gesenkt. So ging im Jahr 2019 die weltweite Kohleverstromung um drei Prozent zurück, was im Energiesektor zu einem Rückgang der CO₂-Emissionen von zwei Prozent führte. Besonders in den USA und der EU sorgte die Kombination aus neuen Wind- und Solaranlagen, niedrigen Gaspreisen und einem leichten Rückgang der Stromnachfrage zu einem merklichen Rückgang der Kohleverstromung. Länder wie Südkorea oder Japan verzeichneten auch aufgrund der Wiederinbetriebnahme von Kernkraftwerken eine verringerte Kohlenachfrage.

EU setzt auf Erneuerbare, USA auf Gas

Die Studie beschreibt den Rückgang allerdings nicht als Trend, sondern führt ihn weitestgehend auf einmalige Faktoren zurück. Vor allem der fehlende Handlungswille der führenden kohleproduzierenden Länder lasse bisher eine Begrenzung des Klimawandels auf 1,5 Grad schwierig erscheinen. Denn um die globalen Klimaziele zu erreichen, müsse die weltweite Kohleerzeugung laut der Studie jährlich um 11 Prozent zurückgehen. Um dies zu erreichen, bedürfe es erheblicher Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen und einer deutlichen Steigerung der Energieeffizienz.

Der Studie zufolge etablierten sich vor allem die EU und die USA als Vorreiter bei der Umsetzung der Ziele des Pariser Klimaabkommens. Mittels unterschiedlicher Wege: Die EU setzt vor allem auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien. 18 Prozent des Stroms wurden 2019 mittels regenerativer Energieträger wie Wind und Sonne erzeugt – das ist mehr als das Doppelte des globalen Durchschnitts (8 Prozent). Die USA dagegen ersetzen Kohle in der Stromerzeugung vor allem mit Erdgas, das weniger CO2-Emissionen verursacht.

CO2-Emissionen in der EU deutlich gesunken

Aktuelle Zahlen der Europäischen Union unterstützen die Aussagen des Reports. Sie zeigen, dass der CO2-Ausstoß in der EU gerade in der Energiewirtschaft im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen ist. Laut einer Schätzung von Eurostat sind 2019 die Kohlendioxidemissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger (hauptsächlich Erdöl und Erdölprodukte, Kohle, Torf und Erdgas) gegenüber dem Vorjahr um 4,3% deutlich gesunken.

In der Mehrheit der 27 Mitgliedstaaten verringerte sich der Ausstoß, lediglich in vier Ländern wird ein Anstieg angenommen. Der stärkste Rückgang wurde in Estland, Dänemark und Griechenland verzeichnet. Deutschland schnitt mit einer Reduktion von -4,6 Prozent etwas besser als EU-Durchschnitt ab.

Die Zahlen von Eurostat beziehen sich auf die Nutzung fossiler Energieträger in allen Sektoren. Schaut man sich die Entwicklung für die Bereiche an, die dem EU-Emissionshandelssystem (Kraftwerke, energieintensive Industrie, Flugverkehr) unterliegen, sind die Einsparungen noch deutlich größer. Laut der Europäischen Kommission sind Treibhausgasemissionen aller Teilnehmer im EU-ETS 2019 im Vergleich zum Vorjahr sogar um 8,7 Prozent gesunken. Die Umstellung von Kohle auf erneuerbare Energien und Gas führte demnach zu einem 15-prozentigen Rückgang der Emissionen bei der Stromerzeugung. Die Emissionen der Industrie gingen um 2 Prozent zurück, während sie im Luftfahrtsektor um ein Prozent anstiegen.

„Das EU-Emissionshandelssystem ist ein wichtiges Instrument, um Emissionen zu begrenzen und Anreize für weitere Reduzierungen zu geben, in dem es CO2 einen Preis gibt,“ erklärte Frans Timmermans, Exekutiv-Vizepräsident der Europäischen Kommission für den europäischen Green Deal, anlässlich der veröffentlichten Zahlen.

Kohleverstromung in 12 Jahren halbiert

Der Rückgang in der Kohleverstromung ist umso eindrücklicher, wenn man einen längeren Zeitraum betrachtet. In den vergangenen zwölf Jahren hat sich die Kohleverstromung sowohl in der EU als auch in den USA halbiert. Mit dem positiven Effekt, dass sich die CO2-Emissionen im Energiesektor in der EU um 43 Prozent und in den Vereinigten Staaten zwischen 19 und 32 Prozent gesunken sind (Diese hohe Bandbreite kommt zustande, weil die Studienautoren Auswirkungen von Methan-Austritten miteinberechnet haben).

Stromerzeugung ausgewählter Energieträger

Angaben in Terawattstunden; Quelle: 2020 Global Electricity Review

Bildnachweis: © RWE AG

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